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Autor Thema: Das Herz der Edain  (Gelesen 11093 mal)

Ealendril der Dunkle

  • Gast
Das Herz der Edain
« am: 18. Aug 2008, 17:45 »
Es war einmal.....
Normalerweise beginnen Geschichten mit diesen Worten, doch dies ist keine Geschichte, wie wir sie irgendwann oder irgendwo bereits hören konnten. Dieses Abenteuer ist wirklich, so wirklich, wie das Leben nur sein kann. Bereits seit langer Zeit kämpfen wir in legendären Schlachten, die uns zu ewigem Ruhm verhelfen. Wir ringen abtrünnige Herrscher nieder, bezwingen gewaltige Armeen und streben nach einem einzigen Ziel: der Unsterblichkeit. Doch was steckt hinter all dem?
Wie entsteht diese Welt, in der wir Gefahren und Abenteuer bestehen können? Wer sind die wahren Gefährten der Gemeinschaft der Edain?
So wie sich eine Geschichte entwickelt, entwickelt sich auch die Gemeinschaft, die unsere Welt erschuf, ihr Farbe verlieh und eine Gruppe treuer Wesen in unbekannte Länder führte. Sie durchlitten Quahlen um diejenige, die ihnen teuer waren, zu beschützen. Vor vielen Jahren begann eine Reise, die unser aller Leben verändern sollte. Doch wir beginnen nur kurzweilig mit dem Beginn der Reise, um das Grundgeschehen zu verstehen. Das Kernstück der Geschichte spiegelt das Hier und Jetzt wieder....die Wirklichkeit....unsere Ängste, unsere Wünsche......und unsere Bestimmung....


Vor langer Zeit erschuf ein weiser alter Mann, gemeinsam mit einer Gruppe anmutiger Wesen eine Welt, die sie ganz nach ihren Wünschen gestalteten. Sie formten breite Flüße, tiefe Schluchten, grüne Täler und hohe Berggipfel. Ein jeden trug seinen Teil zu einer Welt bei, die schon bald im Glanze ihrer Fertigkeiten erstrahlte. Mit der Zeit wurde sie von Wesen besiedelt, die nach Zuflucht und nach Zuwendung suchten. Sie verfolgten ein Ziel, doch wählten sie einen Pfad, der sie in die Irre führen könnte.
Ealendril, der alte und weise Mann, wuchs an seinen Herausforderungen, erlernte neue Fähigkeiten kennen und fing an die Grundsätze einer neuen Welt zu verstehen. Eine Welt voller Abenteuer, Gefahren....eine Welt, in die wir flüchten konnten um den Bürden der alten Welt zu entfliehen. Aber nicht nur Ealendril entwickelte sich, auch die neuen Wesen, die nun die Welt bewohnten und nach ihrem Willen formten, durchlitten Veränderungen. Viele kamen und gingen und vergassen nach einer Weile, das diese Welt voller Wünsche und Träume überhaupt noch existierte. Die Gefährten lernten viele neue Menschen kennen, unter anderem trafen sie auf neue zukünftige Gefährten. Jeder von ihnen war in gewisser Weise Einzigartigkeit, denn jeder war ein Teil dessen, was ein unglaublich beeindruckendes Ganzes ergab. Zusammen schufen sie eine Welt, die ihr Leben für immer verändern sollte.
Ealendril der Dunklen, ein Mann, der sich durch Weisheit und Fürsorge auszeichnete, leitete sie viele Jahre lang, zeigte ihnen neue Wege und kümmerte sich um diejenigen, die am meisten seine Aufmerksamkeit benötigten. Für jeden nahm er sich Zeit, in der Hoffnung eine glorreiche Zukunft zu erleben, denn eines wusste er: ,,Die Zukunft schwindet bereits. Nichts ist gewiss" Seite an Seite zogen sie durch ihre neue Welt. Während der alte Wanderer stets sein Ziel verfolgte und die größten Bürden auf sich lud, sicherten seine Gefährten seinen Rücken und gaben ihm Hoffnung und Unterstützung. Unbewusst nahmen sie eine Stellung ein, die alles entscheidend für zukünftige Ereignisse sein sollte. Es waren glorreiche Tage voller Lebensmut und Freude, voller Hoffnung und der Suche nach Bestimmung. Doch auch diese Tage sollten vergehen, als ein drohender Schatten in der Finsternis Gestalt annahm. Es war nicht das erste Mal, dass der einsame Wanderer sich ihm entgegenstellen musste, dies geschah bereits vor langer Zeit. Damals konnte er ihm mühelos Einhalt gebieten, doch diesesmal war er verwundbar. Der Grund dafür war die Erschaffung etwas neuem und Einzigartigen, ein Werk an dem all jene Halt suchten, die einen Lebenssinn suchten und Hoffnung in ihrem Herzen trugen. Sie unterschieden sich nicht viel von seinen Gefährten, denn auch sie hatten ein Ziel, auch wenn dieses auf anderen Pfaden geschah. Ealendril nahm sie in seine Obhut, gab ihnen ein Zuhause und wurde unterbewusst zu einer respektvollen, aber auch zugleich autoritären Gestalt, der sie sich von Anfang an unterordneten.
Nachdem er den drohenden Schatten in Ferne erblicken konnte, sammelte der alte Mann seine gesamte Macht um seine Gefährten, Freunde und Mitstreiter zu beschützen. Der Grund dafür war ihre Unerfahrenheit und ihre Überzeugung, die er nicht ins Wanken geraten lassen wollte. Sie waren nicht bereit eine solche Bürde auferlegt zu bekommen. Seine Gefährten gaben ihm Kraft und Mut, wichtige Fragmente, die ein undurchdringliches Ganzes erschufen.
Der alte Mann wusste nicht woher die Finsternis erneut kam, doch befürchtete er das Schlimmste, als der Schatten immer größer wurde und ins unermessliche wuchs. Ealendril schuf eine Schutzsphäre, die all jene umhülte, die ihm die treue schwörten, doch sie fing an Risse zu nehmen. Die Macht, die ihm einst zuteil wurde, schwand stetig. Trotzdem gab er nicht auf....er wollte nicht aufgeben. Alles hing von einem entscheidenden Moment ab, er musste ihn nur abpassen und rechtzeitig handeln. Aber es sollte nicht sein, denn ohne sein Wissen hatte die Finsternis bereits einen Samen des Bösen in den Herzen seiner Gefährten gepflanzt. Ealendril wusste nicht wie dem sein konnte, doch erkannte er es zu spät: Das Schicksal nahm seinen Lauf.
Mit jeder verstrichenen Stunde nähert sich Frodo dem Schicksalsberg.
Aber wissen wir das? Ich vermag Frodo in der Ferne nicht mehr zu erblicken....ich habe ihn in den Tod geschickt.
Was sagt dir dein Herz?

Sein Herz sagte ihm, noch nichts sei verloren. Auch wenn er aus seinen letzten Kraftreserven schöpfte, glaubte er dennoch an einen Sieg, an einen Sieg gegen die Hoffnungslosigkeit in den Herzen seiner Mitstreiter. Hier konnte noch nicht all jenes Enden....nicht heute. Doch das Band der Gefährten schwand, bis es nur noch an einem seidernen Faden hing, der gestützt wurde an den Glauben einer besseren Zukunft. Ealendril fasste eine Entscheidung und sammelte all seine verbliebenen Kräfte um erneut die schützende Sphäre zu stützen, alleine gelassen von seinesgleichen und der drohenden Finsternis ausgesetzt.
Einzig ein erstickender Schrei erfolgte aus seiner rissigen Kehle, als der Sturm über die Sphäre hinwegfegte und das Land mit Dunkelheit überzog.
Zu dieser Zeit wusste der einsame Wanderer: Es gab keine Hoffnung mehr, alles war verloren. Er hatte eine Aufgabe, doch war er gescheitert. Wie sollte es nun weitergehen? Er wusste es nicht, deswegen entschied er sich für den einzigen Ausweg: Er musste gehen und alles hinter sich lassen.
Die einst silbrig glänzende Klinge hing stumpf in seinen tauben Händen, der einst stolze Mantel zerrissen und zerfetzt auf seiner rostigen Rüstung. Das Symbol ihrer Einigung und Hoffnung schimmerte schon lang nicht mehr und verweilte wie ein Schandmahl an seiner Brust. Ein letztes Mal blickte er verstohlen über das weite Meer, bis er einen Fuß über den anderen setzte und seine erschaffene Welt verlassen wollte. Er stand still....alleine....in der Hoffnung, das seine Taten Bedeutung hatten...
Gerade in diesem Moment erinnerte er sich an weise Worte, die irgendwo in seinem gewissen schlummerten:
"Ich verstehe nun, Herr Frodo. All diese Leute hatten die Möglichkeit umzukehren, nur taten sie es nicht, weil sie an etwas glaubten.
An was sollen wir glauben, Sam?
Es gibt etwas gutes in dieser Welt und dafür lohnt es sich zu kämpfen"

Eine Träne lief über sein Gesicht und benetzte seine trockene Haut. Langsam entfernte er sich vom Ende seiner Reise und suchte nach einem Anhaltspunkt, nach Hoffnung, nach Mut.....
Würden seine Gefährten erneut ihren Lebensmut finden? Würden sie alles hinter sich lassen können um erneut gemeinsam Schwerter zu ziehen? Wo waren die Tage von Ruhm, Ehre und Bestimmung? Sollte nun alles hier an den Ufern des Meeres, am Tor zur alten Welt, enden? Der Regen peitschte Ealendril ins Gesicht und versuchte wie ein wütendes Ungeheuer seinen Weg zu erschweren, doch lief er immer weiter, unbeachtet der Schmerzen und Leiden, die seinen Körper heimsuchten. Es gab nur noch eines was für ihn wichtig war:
Wird er seine Gefährten finden und erneut in die Schlacht ziehen um ihre Welt gemeinsam zu retten?
Gerade in diesem Moment leuchtete sein Symbol in lichterlohen Farben auf seiner Brust und unterstützte seine Überzeugung....eine Überzeugung, die einst von großer Bedeutung war.....

Edain-Mod
Seite an Seite....bis in den Tod!


« Letzte Änderung: 18. Aug 2008, 19:00 von Simbyte »

Lord of Mordor

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Re: Das Herz der Edain
« Antwort #1 am: 18. Aug 2008, 18:32 »
Lange schon hatte er seine innere Flamme schwinden gespürt. Die Macht, die ihn seit Jahrtausenden trieb, das Feuer, das jede seiner Taten begleitete. Für seinen frohen Mut war er noch nie bekannt gewesen, meist zog er die Einsamkeit seiner dunklen Festung der irritierenden Gesellschaft anderer Lebewesen vor... und doch gab es seit einiger Zeit einige Wesen in dieser tristen Welt, die ihm etwas bedeuteten. Wesen, für die er bereit war, einzustehen, so wie sie für ihn einstanden.

Das schien in diesem Moment jedoch lange her zu sein. Bedrohungen von außen und Zwietracht von innen schwächten den Bund jener, die eigentlich treu Seite an Seite stehen sollten. Er hatte versucht, den Konflikt einzudämmen, doch seine gescheiterten Bemühungen hatten ihn Kraft gekostet, Kraft, von der er sich nicht sicher war, ob er sie so leicht wiedererlangen könnte. Was genau ihn überhaupt noch an diesen Gestaden hielt, wusste er selbst nicht...

Seine Lebenskraft ist an den Ring gebunden, und der Ring blieb erhalten...

In diesem Moment durchflutete ihn eine Aura von Macht Lebenskraft, die ihm nur allzu bekannt, wenn auch nicht seine eigene war. Er spürte die Aufforderung, aus seinem dunklen Schlummer zu erwachen und wieder große Taten zu vollbringen, so wie er und seine Gefährten es in früheren Tagen getan hatten. Er musste nicht lange überlegen, ob er ihr folgen würde oder nicht.

"Ich hätte es wissen müssen...", murmelte er. "Was wir gemeinsam erreicht haben, gibt man nicht so leicht auf..."

Damit verließ die Gestalt ihre finstere Trutzburg und sammelte seine alte, bereits verloren geglaubte Macht wieder in sich. Die Zeit war erneut gekommen, sie einzusetzen, etwas zu schaffen, das größer war als die Summe seiner Teile und das die Zeiten überdauern sollte...

Hoch erhobenen Hauptes setzte er sich in Richtung des Lichtes in Bewegung. Der Kampf war noch nicht vorbei, und er würde ihn nicht aufgeben, solange seine alten Gefährten treu zusammen standen.
Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
Ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul
Richtlinien für Edain-Vorschläge
I Edain Suggestion Guidelines

Simbyte

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Re: Das Herz der Edain
« Antwort #2 am: 18. Aug 2008, 18:35 »
Kaum ein Geräusch war zu hören zwischen den dichten Blättern des Waldes. Einzig ein gelegentliches Rascheln im Laub oder der Schrei eines Kauzes durchbrach die Stille, in der die schwarze Gestalt auf einem umgestürzten Baum ausharrte.
Es hatte viele wilde Stürme gegeben in den letzten Tagen, die die Welt teils bis hin zu den tiefsten Wurzeln erschüttert hatten. Doch nun hatten sie sich gelegt und die Stille war eingekehrt.

Die Gestalt erhob sich. Die einst so flinken Beine bewegten sich nur schwerfällig, denn es gab vieles, das seinen Geist bedrückte und den Körper erlahmen lies.

Die Jagd war seine liebste Beschäftigung; aber selbst dies konnte ihn nicht glücklich machen, denn er jagte allein. Seine Gefährten waren in den Unruhen der letzten Tage ihren eigenen Weg gegangen, obwohl es eine große Arbeit gab, die sie alle vollenden mussten. Und er wusste insgeheim, dass es geschehen würde, denn es war bereits in Vorzeiten beschrieben, wie das große Werk in aller Pracht erstrahlen würde.
Doch in diesem Moment nun war er allein. Sein Begehren waren die Ruhe und der Frieden, den nur die Wärme einer Gemeinschaft bieten konnte.

Plötzlich hörte er Stimmen, frohe Stimmen, aus den umliegenden Bäumen. Die Lichter zahlreicher Fackeln blendeten seine Augen, die sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
Er hörte eine vertraute Stimme, die zu ihm sprach: "Lasst uns gemeinsam weiterziehen! Es mag ein Ende geben, doch dies ist heute noch fern. Und selbst wenn dieses Ende kommen sollte, wir werden immer verbunden bleiben. Auf zu neuen Taten, auf zu einem neuen Schritt auf diesem langen Weg!"
Und zog er zusammen mit der Gemeinschaft weiter. Wohin die Reise führt weiß nur die Zeit...

Gliding o’er all, through all,   
Through Nature, Time, and Space,   
As a ship on the waters advancing,   
The voyage of the soul—not life alone,   
Death, many deaths I’ll sing.

 
 - Walt Whitman, Leaves of Grass

Streicher

  • Gast
Re: Das Herz der Edain
« Antwort #3 am: 18. Aug 2008, 18:43 »
Er sah sie dort stehen und wusste es ist vielleicht das letzte mal das er seine Mitstreiter sehen würde. Er wollte noch zu ihnen gehen und sich verabschieden, doch er tat es nicht. Mit einer Träne und einem Lächeln im Gesicht versank er in Gedanken an die gute alte Zeit und die gemeinsamen Abendteuer die zusammen bestritten wurden.

Als dieser Gedanke vorrüber war, drehte er sich um und verschwand im Schatten aus dem er hervor kam. Streicher stellte sich selbst auf die Probe, und fragte sich: Ist es das Ende der Reise oder einfach nur die Müdigkeit der vergangenen Jahre?

Eine Frage für deren Antwort es einige Zeit bedarf. Er schwor sich aber wachsam aus dem Hintergrund über die Gemeinschaft, seine Freunde, zu wachen.

Elessar Telcontar

  • Gardist von Meduseld
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Re: Das Herz der Edain
« Antwort #4 am: 18. Aug 2008, 18:46 »
Die groß gewachsene Gestalt saß auf einem Felsen und erinnerte sich, während sie ihr Schwert vom Blut der Schlacht reinigte, an die Gefahren und Prüfungen der vergangenen Zeiten.

Alles begann in den Nebeln der Zeit, als die Welt noch jung  und die Berge mit grünen Kiefernwäldern bewachsen waren.In den Täler sprossen allerorts die Wildblumen und in den jungen Hainen zwischen den weiten Feldern blühte der Holunder. Es waren dereinst glücklichte Tage - bis das Böse in die Welt kam.

Die Herren der Welt begannen Waffen zu schmieden, allerlei Erze zu fördern und zerstörten so auch die Natur der Welt. In den Schmelzöfen wuchsen die Klingen hervor wie Kristalle in Gestein, die Speere in den Waffenkammern standen wie dichte Buchenwälder, jedoch gleich jenen im Winter, ohne Laub und Blüten.

Alles war bereit für die Schlacht und in den Anfängen des Krieges, als jene Gestalt, die sich nun dieser Tage erinnert, noch ein Knappe gewaltiger Kriegsherren war, da begann er bereits zu begreifen, dass diese Aufgabe sein Leben fordern würde. Die Jahre zogen ins Land und seine Fähigkeiten im Waffenhandwerk wuchsen stetig, allerdings entfernte er sich zusehens von seinen alten Herren und studierte die Chroniken der alten Länder jenseits des großen Meeres.
Die Gefährten sahen dies zunächst mit Argwohn und so mach Duell, ausgeführt mit äußerster Waffenkunstfertigkeit, entschied über Wohl und Wehe der Gemeinschaft.

Doch eines Tages, als die Schlacht erneut tobte, wagte der - nun zum Krieger herangewachsene - den Schritt aus dem Kriegshaufe, um im Sinne der Altforderen sein Banner an anderer Stelle aufzupflanzen.
Der Argwohn der alten Gefährten, die immer neuere Ziele suchten und voller Begierde die neueren Errungenschaften priesen, wuchs von nun an stetig, doch der junge Krieger wüsste, dass alsbald eine Wende kommen würde, entweder zum Sieg der neuen Sache, oder zur niedergeschlagenen Rückkehr zu den alten Kameraden.

Doch dies war nicht das Ende, denn das neugeschaffene Reich strebte mit der Zeit auf und wuchs, ohne das Mutterland zu beeinträchtigen an, bis die alten Herrscher Abgesandte an den Hof des Kriegers sandten, um jenen im Kampf zu unterstützen.
Ein glückliche Zeit begann und wie in den alten Tagen kämpften alle gemeinsam gegen das Böse.


Vor garnicht allzu langer Zeit zeichnete sich am Horizont eine dunkele Wolke ab, die das alte Reich zu bedrohen schien.
Nur der alte König und der Krieger erkannten ihre Bedeutung und Hoffnungslosigkeit machte sich in den Gängen des Palastes breit, doch dies durfte nicht das Ende sein, da waren sich beide einig.
In einer letzten gewaltigen Schlacht wurde das Königreich gereinigt und die Sonne strahlt nun um so heller über das Land, nun da der Krieger  auf einem Felsen in der Sonne sitzt und das Blut von seinem Schwert abwäscht.
Sein Blick ist in die Ferne gerichtet - einer guten Zukunft entgegen.

Still formen seine Lippen die alten Worte des Bekenntnisses seiner Gefährten, doch niemand vermochte zu diesem Zeitpunkt diese Worte zu hören und den Weg des Schicksals verherzubestimmen; das vermögen nurnoch die Weisen ...
--- Edain I Team ---
Nicht jeder Verirrte verliert sich, Nicht alles, was Gold ist, glänzt;
Die tiefe Wurzel erfriert nicht, Was alt ist wird nicht zum Gespenst.
Aus Schatten ein Licht entspringe! Aus Asche soll Feuer loh'n!
Heil wird die zerbrochene Klinge, Der Kronlose steigt auf den Thron.



Adamin

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Re: Das Herz der Edain
« Antwort #5 am: 18. Aug 2008, 18:53 »
Der Regen legte sich langsam.

Doch das Meer war noch immer aufgewühlt. Eine dunkle Woge nach der anderen lief in den sicheren Strand ein und verschwand. Das Wasser umspülte die großen Felsen an der Grenze seines Reiches und konnte sie doch nicht fort bewegen. Auf einem der Steine saß eine einzelne Gestalt mit gekreuzten Beinen und blickte in die Ferne. Mit einer fließenden Bewegung setzte er seinen Dreispitz ab.
Dies soll es nun also gewesen sein? Das Ende aller Zeit, ist es nun schon gekommen? Die schmale Grenze zwischen ihrer Welt und einem anderen Leben erstreckt sich vor ihm. Wird die Gemeinschaft sie ein letztes Mal überqueren, ohne zurückzublicken und ohne je zurückzukehren? Lange schon umlauern sie diesen dünnen Grad, fürchten sich vor ihm und können doch nicht von ihm ablassen.

Nicht alle wollen gehen, doch ein jeder war sich in seinem Herzen bewusst, dass ihre Welt untergehen wird, wenn ihr Beschützer sie verlässt.
Eine lange und dunkle Nacht hatte sie alle heimgesucht. Schatten und andere dunkle Gestalten tanzten um sie herum, flüsterten ihnen Geschichten zu, entfremdeten die Gefährten voneinander.
Die Freunde wollten etwas unternehmen, ihre Gemeinschaft retten, doch vergaßen sie dass man einen Schatten nur mit reinem Licht besiegen kann. Sie redeten aufeinander ein mit großen Worten und doch hörten sie sich nicht, als stünde ein jeder von ihnen in einem goldenen Gefängnis aus Glas. Sie hatten sich in der Dunkelheit verloren...
Stimmen aus alter Zeit kamen dem Beobachter in den Sinn...
"Siehst du?... Siehst du?... Er will ihn für sich."
"Halt die Klappe du! Hau ab! Los verschwinde!"
"Nein Sam... Es tut mir Leid..."
"Aber er lügt doch. Er versucht dich gegen mich Aufzugstacheln..."
"Du bist mir keine Hilfe mehr. Geh nach Hause..."


Doch dies ist nicht aus eigenem Willen geschehen!
Keiner hat seine Brüder im Stich gelassen. Keiner wollte diese wunderbare Welt in ihren Untergang führen.
Die Gemeinschaft ist nicht zerfallen, aber sie hatte sich selbst nicht mehr vertraut. Ein jeder war wie taub und blind und stolperte unwissend durch die Finsternis...
Eine lange, dunkle und kalte Nacht lag hinter ihnen. Doch seit Urgezeiten folgt auf eine finstere Nacht ein um so hellerer Tag. Die Sonne würde sie wieder wärmen und die Schatten würden verschwinden.

Niemand ist allein auf dieser Welt, es sei denn er wünscht es sich selbst. Jedes noch zu kleine Stück des Lebens trägt einen Teil der unendlichen Liebe in sich.

Ein frischer Wind kam auf und eine einzelne Feder segelte an der Gestalt auf dem Felsen vorbei, der die Zeit den Namen Adamin gegeben hatte. Langsam stand er auf und wandte sich vom Meer ab. Sein Blick wanderte über die weiten Hügel, Täler, Wälder und Felder ihres Landes.
Er glaubte nicht daran, dass dies das Ende aller Tage sein sollte. Noch war ihre Zeit nicht gekommen. Was wäre dies schon für ein Abschluss, ohne jegliche Glorie?
Nein, es wäre einfach nicht richtig.

Plötzlich erstrahlte ein helles Licht in der Welt. Die Strahlen schillerten in allen Farben und zerschlugen Schatten, Wolken, Dunkelheit. Ein Symbol erstrahlte in neuem doch gleichwohl altem Glanze. Ein vertrauter Anblick.
Adamin legte seinen Hut mit der linken Hand auf seine Brust, zog mit der rechten seinen Säbel und reckte ihn hoch in den Himmel hinauf.
"Seite an Seite, mein Freund... Bis in den Tod... Bis zur Ewigkeit.", er lächelte, "Auch wenn du mir jünger besser gefallen hast. Und mit spitzeren Ohren..."
Die Klinge des Säbels reflektierte das warme Hoffnungslicht und schickte es zurück in ihre Welt.
Möge es heller denn je scheinen für alle ihre Gefährten.
« Letzte Änderung: 18. Aug 2008, 19:03 von Adamin »

Gnomi

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Re: Das Herz der Edain
« Antwort #6 am: 19. Aug 2008, 14:19 »
Müde saß eine kleine Gestalt im Schatten. Er sah, wie sich seine Gefährten nicht unweit von ihm versammelten, doch noch wollte er nicht zu ihnen, noch wollte er seinen Gedanken nachschweifen.
Er erinnerte sich noch genau an die Zeit, als er seine Gefährten kennen lernte und bei ihrem Bund der Treue einstieg. Damals hatten seine alten Gefährten ihn verlassen, verraten und aus Machtgier aus ihrer Gruppe geworfen. Zu der Zeit war er sich nicht sicher gewesen, ob es das Ende war, das Ende für ihn und all den Künsten, die er sich in der Zwischenzeit angeeignet hatte. Doch dann hatte er einen neuen platz gefunden. Einen neuen Platz in einer besseren Gruppe. Er hatte neue Gefährten kennen gelernt, Gefährten, die zusammen hielten, mit denen man Spaß haben konnte und die ehrgeizig waren. Als er diese getroffen hatte, hatte er ein neues Lebensgefühl gespürt, Hoffnung und der Wille in dieser Gruppe etwas erreichen zu wollen hatten ihn durchströmt.
Voller Freude half ich meinen Gefährten und hoffe, dass es für lange Zeit so weitergeht und sich nichts zwischen uns treibt, um Zwietracht zu sehen.
Nur ein Narr konnte hoffen
Doch es hatte sich viel getan, jeder veränderte sich, man entfernte sich teilweise voneinander. Doch immer noch hielten alle zusammen. Bis vor nicht allzu langer Zeit die Gruppe zerrüttelt wurde und die Treue erneut auf die Probe gestellt wurde.
Der kleine Gnom war bereit sich der neuen Herausforderung zustellen und stand auf.
Noch immer hatte ihn niemand bemerkt, doch langsam trat er an die Gruppe heran.
Als er vor Ealendril stand kniete er vor ihm nieder.
„Oft waren wir uneins in unseren Meinungen, doch ebenso häufig waren wir der gleichen Meinung. Doch immer kämpften wir Seite an Seite, nie habe ich mich beabsichtigt von dieser Gruppe abgewandt. Lasst mich bei dieser neuen Ära mit Anteil haben, nichts anderes verlange ich. Falls ich euch durch mein Leben oder meinen Tod schützen kann, ich werde es tun.“sagte er. „“Ich, der größte der Gnome werde euch beistehen. Merlin wird immer mit euch kämpfen. Seite an Seite – bis in den Tod“
Danach richtete er sich wieder auf und stand so zwischen den anderen, doch reichte er selbst im Stehen ihnen nur bis zum Gürtel. Staunend blickte er mit den andern in das Licht und sah ihren Weg vor sich liegen. Seine Aufgabe lag vor ihm. Leere Dörfer wurden wieder von ihren ursprünglichen Bewohnern in Besitz genommen, Die karge Landschaft erblühte von neuem.
Ja, das war es, was er für die Zukunft zu tun hatte.
Und er war bereit sich dieser neuen Herausforderung zu stellen.
« Letzte Änderung: 19. Aug 2008, 14:30 von Gnomi »

Ealendril der Dunkle

  • Gast
Re: Das Herz der Edain
« Antwort #7 am: 22. Aug 2008, 09:39 »
Er stand im Schatten und blickte unsicher zu der Gruppe hinüber. Sofort sah er, dass ein ehemals so vertrautes Gesicht fehlte, jener Held, der ihn einst trotz einiger Schwächen bei sich aufgenommen hatte. Seit einer Ewigkeit hatte er nicht mehr mit ihm gesprochen, und nun war es wohl endgültig zu spät, er war fort und würde nur noch in seinen Erinnerungen in dieser Welt existieren. Eine Träne brach hervor, und sie brannte von Schmerz und Hilflosigkeit.

Erneut wurde er sich seiner Kameraden gewahr, die immer noch dort standen, bereit weiterzukämpfen, komme was wolle. Eine Welle des Zorns spülte für einen Moment alles hinfort. Zorn auf sich selbst, denn er erkannte, wie wenig er doch über sie alle wusste, obwohl sie so viele Tage Seite an Seite gestanden hatte. Sie waren vertraut, doch stand er ihnen kaum näher als einem gewöhnlichen Sterblichen dem er zufällig begegnete. Und er verfluchte sich selbst für seine Unfähigkeit einfach mit jemanden zu sprechen, ohne sich hinter einem Vorwand zu verstecken.

Die Gruppe schien kurz davor zu sein weiterzuziehen, und er, der fast sein Leben lang im Schatten und Halbdunkel wandelte, stieß einen zornigen Seufzer aus. Mit einem Ruck trat er ans Licht, Entschlossenheit auf seinem Gesicht, er wollte nicht schon wieder eine Gelegenheit versäumen, wofür er sich sein Leben lang verfluchen würde, noch dazu wenn es nicht nur um sein eigenes Schicksal ging.

Mit jedem Schritt den er näher kam zerfloss seine Selbstsicherheit, und plötzlich senkte er seinen Blick und wurde langsamer. Innerlich bereitete er sich auf eine wohl zu Recht ausgesprochene Zurechtweisung vor, doch das erwartete "Kommst du also auch wieder mal daher" blieb aus. Für einen Moment musste er lächeln über seine dummen Ängste. Sie kannten ihn, und würden ihn nicht auf diese Weise begrüßen.

Ehe er sich versah stand er schon neben Ealendril und fiel auf die Knie.
"Ich bin hier, meine Freunde. Ich bin hier, und ich schwöre bei allem was mir teuer ist, ich werde an eurer Seite stehen und kämpfen, solange bis der letzte Tropfen Lebens meinen Körper verlässt.
Ich weiß, ich rede nie viel und schaffe es auch nie mich richtig einzubringen, doch ich bin vom Wesen ein Werkzeug, ihr kennt meine Möglichkeiten, setzt mich an der richtigen Stelle ein und ich werde alles mir in der Macht stehende tun um meine Aufgabe zu erfüllen."

Er stand auf, sich seiner Sache vollkommen sicher, er blickte in die Runde, holte Luft, seine Waffe an die Brust haltend, und sprach mit bebender Stimme: "Seite an Seite. Bis in den Tod!"

Ealendril der Dunkle

  • Gast
Re: Das Herz der Edain
« Antwort #8 am: 22. Aug 2008, 09:44 »
Als ihm der Letzte seiner versammelten Gefährten die Treue schwor, überschlug Ealendril eine Woge tiefer Zuneigung und Hoffnung. Schon lange verspürte er nicht mehr solch Vertrauen und Verbundenheit zu seinen Mitstreitern. Doch einer von ihnen war nicht erschienen, aus seinen Gefühlen wurde Gewissheit. Streicher verließ die neue Welt durch das Tor am Horizont, seine Reise fand vorläufig ein Ende. Ob er für immer fort bleiben würde: Diese Frage konnte Ealendril nicht beantworten. Obgleich er für immer in Freundschaft und Liebe mit der Gemeinschaft verbunden war, wusste Ealendril von seiner Trauer und akzeptierte seine Entscheidung. In vielerlei Hinsicht hatte er die Gemeinschaft unterstützt, sowohl als Mitgestalter der neuen Welt, wie auch als wahrer Freund, der für immer einen Platz in Ealendrils Herzem haben würde. Tief in seinem Herzen wusste der einsame Mann aber mit Gewissheit: Irgendwann wird er zurückkehren. Der Gedanke an diese Gewissheit gab ihm Kraft....Kraft, die er für seine Aufgabe dringend benötigte.
Ein sanfter WIndstoß ließ den Spitzhut des alten Mannes ein wenig verrutschen, sodass die tiefen Furchen in seinem Gesicht zum Vorschein kamen und die feuchten Augen sein Leid aussprachen. Er schämte sich seiner Tränen nicht, denn sie bezeugten, dass er trotz seiner Erhabenheit und Würde, dennoch eine menschliche Seite besaß. Für ihn war es wichtig als einen von ihnen akzeptiert zu werden, ein Wesen mit Gefühlen, dessen tiefe Zuneigung zu jedem seiner Gefährten gleichzeitig seine Schwäche und Stärke waren. Um die Fassung zu wahren lehnte sich der trauernde Mann auf seinen Weidestab, ließ den Blick über die Gemeinschaft schweifen und reckte seine silbrig glänzende Klinge dem Himmel empor.
,,Dies möge der Tag sein, da wir erneut gemeinsam Schwerter ziehen. Wir werden die Edain nicht ihrem Schicksal überlassen....nicht heute. Lasst uns gemeinsam in die Welt hinausschreiten und die Nachricht verkünden: Die Herren dieser Welt sind zurückgekehrt und werden ihrer Bestimmung folgen! Die Gemeinschaft simmte in den Jubel mit ein und man spürte deutlich, wie der Boden unter ihrem tosenden Lärm erzitterte. Ein letztes Mal blickte Ealendril wehmütig über die Schulter.
,,Wir werden uns bald wiedersehen, mein Freund.....aber nicht heute. Wir werden für dich kämpfen und für all jene, die tief in ihrem Herzen fest an uns glauben. Anmutig reckte er sein Kinn, nickte seinen Gefährten zu und lief den Hang hinab.
Auch wenn ein tapferer Gefährte verloren war, hatten sie dennoch eine Erkenntnis gewonnen, die sie für immer an dieses Ereignis erinnern sollte: Wir sind niemals alleine, wir müssen nur lernen dies zu erkennen. Bei diesen Worten umspielte Ealendrils Lippen ein Lächeln.