Zum Beispiel die Szene mit dem weißen Rat. Saruman und Elrond beim Ringgeist-Verprügeln war vielleicht nicht ganz logisch, aber wenigstens verdammt cool. Nur warum kriecht Galadriel derweil die ganze Zeit nur am Boden rum? Sie hat doch nur einen Ork weggeblasen, der alte Sack Saruman ist nach drei Nazgûl noch nicht mal aus der Puste. Und Sauron steht einfach nur blöd da, während die Ringgeister komisch um ihn kreisen - und schon wieder diese dümmliche Einstellung, wo sie fünfmal ins rote Auge reinzoomen. Die war schon im letzten Film blöd
Die Heere in der Schlacht fand ich dafür richtig cool. Elbische Armeen in Aktion sind einfach immer eine Freude bei Peter Jackson, das synchrone Pfeilanlegen war einfach klasse
Und die Phalanx der Eisenberge fand ich ebenfalls fantastisch. Die Orks hatten dafür einige der dümmsten Trolle in ihren Reihen, die man sich vorstellen könnte. Einer mit Kopframme, einer mit verkümmerten Händen, einer mit Metallbeinen... nur die mit den Eisenplatten als eine Art Krallenhandschuh fand ich stilvoll, die hat man aber nur kurz gesehen.
Smaugs Zerstörung von Seestadt war eigentlich verdammt gelungen (inklusive Flucht des Bürgermeisters
), aber ich finde weiterhin das hätte am Ende des zweiten Teils passieren müssen. In dem Film war Smaug der Star und DER Schurke, diesmal war von Anfang klar dass er nur ein schnelles Vorspiel ist und bald den Löffel abgeben muss, damit die Schlacht losgehen kann. Mir ist völlig schleierhaft warum sie für den zweiten Film diese Verfolgungsjagd durch den Berg erfunden haben, wenn doch ein echtes imposantes Finale auf dem Präsentierteller lag.
Zu den Highlights gehörte für mich Thranduil, der immer zerrissen schien zwischen seinem Stolz und seinen anständigeren Neigung. Dain als streitlustiger Zwerg hatte zwar null Tiefgang, braucht er aber auch nicht, er war dafür witzig
Die Actionszenen waren wie erwartet teils übertrieben, aber auch teils sehr eindrucksvoll. Thorins Tod war peinlich, dafür seine Abschied von Bilbo perfekt. Story-Kenner haben natürlich mehrmals die Augen gerollt, zum Beispiel als Sauron auf einmal Angmar wieder aufbauen wollte... und Beorn kam so kurz vor, dass man sich gefragt hat warum sie ihn nicht einfach ganz gestrichen haben, sie hatten offensichtlich keinen Bock auf die Figur. Das Ende im Auenland hat mir dafür extrem gut gefallen, von den Sackheim-Beutlins bis zum alten Bilbo.
Am meisten gestört haben mich eigentlich diese komischen Szenen, wo die Figuren auf einmal in Zeitlupe und mit groteskem Echo gesprochen haben, um irgendwie dramatisch rüberzukommen. Zum Beispiel Galadriel gegen Sauron (ihre "dunkle" Form kam in Die Gefährten so viel besser rüber) und vor allem Thorin fast andauernd. Teils war es ein ganz cooler Effekt, weil seine Stimme mit Smaug überlagert wurde, aber sie haben das komplett überstrapaziert. Bis er dann in einem miserabel animierten See aus Gold ertrinkt... ich hätte mir da lieber Flashbacks zu seinem Großvater gewünscht, der auch schon der Goldsucht erlag und den ja Thorin im ersten Film noch vom Arkenstein weggezerrt hat, um ihn vor Smaug zu retten. So eine Erkenntnis, dass ihn der gleiche Wahn ergreift den er als junger Mann schon bei seinen Ahnen beobachtet hat, wäre für mich viel effektiver gewesen als diese lächerliche Vision.