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Autor Thema: Der Weg ins Weiße Gebirge  (Gelesen 3595 mal)

Thorondor the Eagle

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Der Weg ins Weiße Gebirge
« am: 18. Jun 2011, 15:58 »
Elea, Beregond und Ioreth von den Straßen von Minas Tirith


Elea wandte sich von dem Soldaten ab. Ihr Blick fiel auf Ioreth, die friedlich auf das plätschernde Gewässer schaute. Auch wenn sich die weiße Scheibe am Himmel hinter den Wolken versteckte, so lag die Landschaft in einem kühlen blauen Lichtschein. Das Gras war gerade dabei wieder zu sprießen, hier am etwas abgelegenen Felsrücken des weißen Gebirges.

Elea setzte sich neben die alte Dame, entledigte sich ihrer Schuhe und lies auch ihre Zehen in das eiskalte Wasser baumeln. Zunächst war eine beruhigende Stille zwischen den beiden. Stunden hätten sie so nebeneinander sitzen bleiben können, doch die Zeit ließ ihnen keine Wahl.

„Und wirst du es schaffen?“, fragte zaghaft die Dunedain und begann so ein Gespräch.
„Natürlich. Meine Beine sind mindestens so zäh wie meine Zunge. Und jetzt da ich Wasser habe, kann ich beides wieder gut benutzen“, antwortete Ioreth.
Elea entkam ein Lächeln.
„Aber was viel wichtiger ist, wirst du es denn schaffen?“
Verunsichert schaute Elea in Ioreth‘ Augen: „Ich weiß es nicht.“
Sie setzte ab. Die Dunedain wusste nicht wie sie es formulieren sollte, denn alle Worte die ihr einfielen brachte sie nur schweren Herzens über ihre Lippen: „Du sagst, du brauchst eine starke Nachfolgerin, aber ich bin es nicht. Ich mein… Sieh mich an! Ich sitze vor dir und weine.“
„Und das ist gut so, Liebes. Weißt du, Tränen sind kein Zeichen von Schwäche. Weinen bedeutet, dass du dich mit deinen Schwächen und Ängsten auseinandersetzt und sie akzeptierst. Es macht dich nur stärker mit ihnen zu leben, als gegen sie anzukämpfen“, Ioreth schwieg wieder einen Moment und lauschte den leisen Plätschern des Gebirgsbaches „Seit du in die Stadt gekommen bist hast du dich stark verändert. Damals am Löwenbrunnen warst du ein niemand; schwach, leidend, unbeholfen und alleine. Ich würde dich nicht kennen, hättest du dich nicht zu der entwickelt die du jetzt bist.“
Die alte Damen hob ihren rauen Finger und strich damit über die rechte Backe Elea’s: „Heute sehe ich in dein Gesicht und obwohl es so rein ist wie das einer Elbe, sehe ich die Narben; Verletzungen die dich stark gemacht haben, die dich anderen Näher gebracht haben, die dir geholfen haben Vergangenes ruhen zu lassen und die deine Hoffnung sowie Wünsche ankurbelten. Ich weiß, dass du es schaffen wirst, sonst könnte ich nicht gehen.“
Elea fiel in Ioreth‘ Arme. Beiden standen die Tränen in den Augen.
„Eines Tages wenn die Flammen erloschen sind und alle Wut und Dunkelheit aus Minas Tirith verbannt sind, löst sich auch der graue Schleier der auf der Stadt liegt und sie wird wieder erstrahlen in der einst so schönen weißen Pracht“, flüsterte ihr die Alte ins Ohr.
Es verging eine Ewigkeit ehe sie sich lösten und die Dunedain aufstand: „Werden wir uns denn wieder sehen?“
„Unter dem Banner des Königs! Da bin ich ganz sicher“, sagte Ioreth zuversichtlich.

Elea drehte sich ein letztes Mal um. Sie glaubte nicht, dass sie Ioreth nochmals sehen würde, doch war sie beruhigt diese Worte zu hören. Die Tränen kullerten noch immer über ihre Backen, als sie mit Beregond und einigen Soldaten zur Stadt zurück ging. Sie wussten nicht, was ihnen in dieser Nacht noch bevorstand, doch sie hatten ein Ziel vor Augen.


Elea und Beregond zurück in die Stadt
« Letzte Änderung: 19. Feb 2016, 13:29 von Fine »
1. Char Elea ist in Bree  -  2. Char Caelîf ist in Palisor