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Autor Thema: Caras Galadhon  (Gelesen 48634 mal)

Vexor

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Caras Galadhon
« am: 24. Mär 2008, 01:26 »
Gwilwileth von Wälder Lothloriens


Die Karawane hatte Caras Galadhon erreicht und machte nun endlich halt. Gwilwileth sprang vom Wagen und als sie den Boden berührte durchfuhr sie ein stechender Schmerz und nur mühsam konnte sie einen Laut unterdrücken.
Die Wunde ist doch schlimmer als ich dachte.
Sie striff sich das Gewand glatt, dass sie trug und überprüfte die Wagons.
Die Wagons sind alle heil geblieben und bis auf die drei Elben, die wir auf dem hohen Pass verloren haben ist niemand verletzt worden.
Sie erreichte den letzten Wagen, in dem Jutan gesessen hatte. Er war leer!
Wo ist er?
Sie sah sich um und fragte einen der Elben, die mit ihnen gereist waren, ob sie ihn gesehen hatten. Dieser verneinte und Gwilwileth suchte nun fast panisch nach ihn.
Als sie ihn nach einer Viertelstunde immer nicht nicht gefunden hatte, obwohl sie nun schon angefangen hatte laut nach ihm zu rufen, rief sie ihre Nachtigall herbei und befahl ihr den Weg, den sie gefahren waren, und die nähere Umgebung abzusuchen.
Bei all seinem Glück ist er vom Wagen gefallen und hat sich das Genick gebrochen.
Gwilwileth schauderte es bei den Gedanken und war entsetzt über ihre Ironie.
Sie stieg in einen der Wagen und kramte ein himmelblaues Kleid aus ihrer Tasche.
Sie hatte es in Imladris im Sommer oft getragen und sie befand es als unwürdig den Herren des Lichts mit blutiger und dreckiger Kleidung entgegen zu treten.
Als sie sich umgezogen hatte und aus den Wagen stieg öffnete sie ihr Haar erneut.
Was hab ich nur mit meinen Haaren in letzter Zeit? Sonst binde ich sie immer zusammen
Als sie sich die restlichen Haare aus dem Gesich und hinters Ohr strich, da blieb ihre Hand an der Narbe auf ihren Gesicht stehen und zum zweiten Male an diesem Tag war sie wie in Trance als sie ihre Narbe sanft streichelte. Sie erinnerte sich an den Tag, als ihr trauriges Schicksal begann. Bevor sie aber weiter abschweifen konnte kam ein Elb auf sie zu und begrüßte sie.
"Mae govannen", antwortete Gwilwileth höflich.
"Herr Celeborn und Herrin Galadriel erwarten sie", sagte der Elb ihr nicht in die Augen blickend, obwohl er es versucht hatte.
Gwilwileth war es gewohnt, dass niemand sie anzublicken vermochte und sie empfand es als Fluch, wie als gesegnte Gabe.
Gwilwileth dankte dem Elb und ließ sich zu Celeborn und Galadriel führen.
Während sie dem Elb folgte beobachtete sie Caras Galadhon und war fasziniert von der Schönheit der Baumhäuser und viel zu kurz kam ihr der Weg vor, den sie waren schon da und der Elb verabschiedete sich mit einer Verneigung. Gwilwileth jedoch beachtete ihn nicht mehr, denn die Herren des Lichts standen vor ihr und geblendet von ihrer Schönheit und Weisheit verneigte sich Gwilwileth sprachlos.
Ich hatte die beiden nicht so schön in Erinnerung. Ich merke, dass zu viele Jahre seit meinem letzten Besuch vergangen sind.
" Sei gegrüßt Gwilwileth-Dúlin, Ziehtochter meines Fleisch und Blutes", begrüßte sie Celeborn.
" Ich bin geehrt in Caras Galadhon wieder zu Gast zu sein", entgegnete ihm Gwilwileth
Galadriel sagte nichts, sondern beobachte Gwilwileth nur mit ihren strahlend blauen Augen.
Galadriel hat sich verändert. Sie strahl zwar immer noch die selbe Weisheit und Schönheit aus wie damals, jedoch sieht sie müde aus und das strahlen iher Augen ist trüber als damals.
" Wie ich sehe ist die Reise ohne Probleme verlaufen" fuhr Celeborn fort.
" Es gab einen Orküberfall auf der Mitte des Weges, aber wir konnten die Orks erfolgreich abwehren. Jedoch fielen drei unserer Begleiter in der Schlacht", sagte Gwilwileth.
"Welche Kunde bringst du mit von Elrond aus Bruchtal?", fragte sie Celeborn freundlich.
Gwilwileth teilte Celeborn alles mit was Elrond ihr aufgetragen hatte und als Gwilwileth sich gerade erheben und gehen wollte, da erhob Galadriel zum ersten Mal die Stimme.
" Mein Kind, schwer hast du zu tragen gehabt in deinem Leben und schlimmes Schicksal wird dich noch ereilen, aber lasse nicht die Trauer dein Leben bestimmen. Ich sehe für dich auch gutes Schicksal voraus solange du die richtigen Entscheidungen triffst und du dich nicht von Geschichten aus lang vergessener Zeit beeinflussen lässt. Meine Tochter, Celebrian, sie hat dich geliebt, wie ihre eigene und meine Enkel, Elladan und Elrohir, haben dich behütet und geliebt wie ihre Schwester und auch ich werde dich lieben wie meine Enkelin, meiner geliebten Tochter Tochter".
Gwilwileth sah Galadriel an und sah sie lächeln und aufeinmal und ohne Grund fing Gwilwileth an zu weinen. Es war ein Weinen, dass tief aus ihrer Seele kam, denn tief beweget hatte sie Galadriels Worte und dass Bild einer kalten und unheimlichen Frau, dass Gwilwileth sich über die Jahre von Galadriel aufgebaut hatte zerbrach. Galadriel nahm sie in die arme und so standen sie da noch ein paar Stunden.
" Lange habe ich dich gefürchtet und gehasst", sagte Gwilwileth mit matter Stimme," doch hast du mich eines besseren belehrt und niemehr möchte ich von hier fortgehen"
Da antwortete ihr Galadriel," Doch dein Schicksal hat sich noch nicht erfüllt mein Liebes."Du gingst aus Imladris mit einen Schwur, denn du erfüllen must, denn auch meine Liebsten sind darin verstrickt. Solange dieser nicht erfüllt ist kannst du auch in Lorien keinen Frieden finden".
Mit diesen Worten küsste Galadriel  Gwilwileth auf die Stirn und folgte Celeborn in ihr Gemach.
Gwilwileth stand noch lange so da, bevor sie sich zu den Wagen aufmachte.
Als sie unten ankam sah sie wie ein paar Elben, die mit ihr den hohen Pass überquert hatten, freudig ihre Verwandten umarmten und es störte Gwilwileth nicht, denn nun hatte sie selber Familie und etwas an dem sie festhalten konnte, auch wenn sie noch nicht wusste, dass es ihr noch einiges Leid bescheren würde.
Sie holte aus ihren Wagen ihre silberne Rüstung, die sie in Imladris hatte anfertigen lassen und verstaute diese in einer Truhe, die sie in Galadriels Haus aufbewahren lies bis sie sie benütigen würde.
Sie war so sehr in Gedanken über Galadriel und die vohergegangen Ereignisse vertieft gewesen, dass sie ganz Vergessen hatte das sie Jutan auch noch suchen musste.
Sie beschloss sich morgen auf die Suche zu machen, da ihre Nachtigall eh noch nicht zurückgekehrt war und es ohne sie keinen Sinn machen würde loszuziehen.
So begab sie sich in eins der Gemächer, dass Galadriel für sie bereitstellen hatte lassen.
« Letzte Änderung: 22. Feb 2016, 10:36 von Fine »


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Vexor

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #1 am: 24. Mär 2008, 22:58 »
Gwilwileth schreckte aus dem Schlaf. Dunkles hatte sie geträumt von dunklen Schatten, die ein Herz mit Federn bestückt attackierten.
Ein seltsamer Traum und erschreckend war er und auch vermag ich ihn nicht zu deuten.
Gwilwileth jedoch war nicht mehr müde und als sie aus ihrem weichen Bett stieg war sie hellwach. Sie streifte sich ein seidenes silbernes Kleid über und gürtete sich ihre Schwerter um.
Man kann nie wissen auf welche Kreaturen man stößt. Auch nicht in den Goldenen Wäldern Lothloriens
Sie verlies ihr Gemach und stiege die runde Treppe hinab. Es war still geworden und kein Geräusch drang an Gwilwileths Ohren. Obwohl die Nacht hereingebrochen war strahlten die Lichter Loriens und bläuliches Licht viel auf Gwilwileths Gesicht. Sie hatte den Boden erreicht und machte sich eilig auf die Suche nach Jutan.
Sie hatte eigentlich im Sinn gehabt auf ihre Nachtigall zu warten doch diese war noch nicht aufgetaucht und Gwilwileth war des Wartens leid.
Sie verließ Caras Galadhon um in den umherliegenden Waldstücken nach ihm zu suchen.


Gwilwileth nach Wälder Lothlóriens
« Letzte Änderung: 10. Feb 2016, 23:40 von Fine »


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TheIggle

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #2 am: 13. Apr 2008, 14:28 »
Kurz vor  den Anlegestellen der Stadt, am Tag nach der beinahe-Flucht der Elben(wie sie dahin kommen steht bei meinem Char)


Die Ruder schlugen langsamer und verharrten allmählich als sich die Boote den Ufern Lothloriens näherten. Im Morgengrauen glitzerte der Tau auf den Gräsern und Bäumen ebenso wie die Fluten des Flusses.
Wir sind da,gestikulierte Larccon den Männern der Eskorte,Themba du solltest dich in Schale werfen, sie werden uns wahrscheinlich direkt zu Galadriel und Celeborn bringen. . Der Angesprochene schmunzelte und antwortete:
"Da gibt es nicht allzu viel zu werfen, 4 Wochen Flussfahrt mit gelegentlichen Pfeilhageln hinterlassen überall ihre Spuren, ob auf der Kleidung oder auf ihrem Träger". Bei diesen Worten fasste er sich an den linken Arm der straff bandagiert war. Die Orks hatten nur knapp eine Schlagader verfehlt, die Wunde würde noch lange brauchen um sich zu schließen. Nichts desto trotz solltest du dich bereit machen, wir legen an, gestikulierte der Anführer der Eskorte und sprang ins Wasser um seinen Männern zu helfen die Boote an Land zu ziehen.

Wie erwartet wurden sie umgehend  vor das Herscherpaar gebracht.
Themba und die anderen Gesandten, sanken auf die Knie und brachten den beiden Elben ihre Ehrerbietungen da, Larccon neigte nur leicht den Oberkörper, er war schon öfters in Lothlorien gewesen während den Jahren seiner Wanderungen und hatte die höfischen Floskeln und Masken von Anfang an nicht gemocht und nach einiger Zeit auch nicht mehr beachtet. Niemand nahm es ihm übel. Nachdem die Gesandten geendet hatten, erhob sich Galadriel:
„Wir heißen die Menschen aus Rhohavanion willkommen, auch wenn wir den Zweck ihrer reise nicht verstehen. Sicher kann die kleine Gruppe von Soldaten nicht alles sein was der Nordosten aufzubieten hat im Kampf gegen Sauron?“
Themba erwiderte „Natürlich nicht Herrin, doch wäre es eine Sache der unmöglichkeit gewesen das Heer hierher zu bringen und es hätte mehr geschadet denn genutzt. Denn Sauron hatt seine Spione überall, heute sogar noch mehr als früher, und es wäre ihm aufgefallen hätten wir unser Heer nach Lothlorien geschickt. Dann hätte er sofort unsere Heimat angegriffen, sie im Sturm genommen und wäre seinem Ziel einen Schritt näher. Wir sind hier aus 3 Gründen: um Klarheit zu schaffen dass wir euch beiseite stehen, um euch eine Übersicht über unsere Truppenstärke zu geben damit der Krieg besser geplant werden kann und um eine Nachrichtenverbindung nach Thal einzurichten.“-“Das erste und das zweite verstehe ich und es erfreut mich. Doch wie wollt ihr es zustande bringen Nachrichten von hier nach Thal zu bringen? Schon eure Reise Flussabwärts muss Wochen gedauert haben.“ - Themba lächelte und winkte einem der  Männer hervorzutreten. Er hatte einen Falknerhandschuh an jedem Arm und auf jedem saß ein Falke, größer und edler als man sie seit langem in Lothlorien gesehen hatte.
„Das sind Botenfalken. Die Falkner sprechen ihre Sprache und können ihnen Nachrichten auf den Weg geben, sie müssen jedoch den Ort zu dem sie Fliegen wollen mindestens einmal gesehen haben oder ein anderer Falke der den Weg kennt muss sie führen. Sie sind in der Lage den Weg von hier nach Thal innerhalb von 2 Tagen zurückzulegen und fliegen dabei so hoch dass nur Adler und die Reittiere der  Nazgul sie erreichen könnten.“ - „ Das sind wahrlich edle Tiere. Wenn dies der Zweck eures Kommens war dann danken wir euch. Ihr werdet mit unseren Rüstmeistern und Strategen reden müssen um die Heere zu koordinieren, doch sei ihr sicher müde von der Weise und wollt Ruhen. Ich lasse euch Räume zuweisen, wir können morgen über den Krieg reden. Einen schönen Tag noch Themba und Larccon, es hat mich gefreut euch und eure völlige Missachtung des Protokolls wieder zu sehen .
Larccon grinste, neigte sich erneut und verließ dann mit den anderen den Saal.
« Letzte Änderung: 14. Apr 2008, 17:43 von TheIggle »

TheIggle

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #3 am: 19. Apr 2008, 20:29 »
am nächsten Tag,kurz vor Caras Galadhon, in der Nähe der Räume die man den Gesandten zugewiesen hat
"Was meint ihr mit niemand darf Caras Galadhon betreten? Wir waren doch erst gestern dort!", rief der Dolmetscher empört. Nicht viele Elben kannten Larccons Zeichensprache und so hatte er kurzerhand seinen Adjudanten zum Dolmetscher befördert.Die Mine des Elb an den diese Worte gerichtet waren blieb starr,"Ja, und ihr kamt nur lebendig dort an weil unsere Späher Larccon erkannt haben. In diesen Tagen ist Verrat an der Tagesordnung und mehr als diese eine Ausnahme wird es auch für euch nicht geben.", dann wandte er sich an Larccon,"Ich hoffe ihr versteht das Rhendir, obwohl euch die meisten hier Vertrauen können wir auch für euch keine Ausnahme machen.
Ich verstehe auch wenn es mich betrübt...Nun Selwyn, dann machen wir eben einen Waldspaziergang, du wirst staunen wie schön die Wälder sind. gestikulierte der Angesprochene, Selwyn übersetzte den an den Elben gerichtete Teil und verabschiedete sie beide von dem Elben.
ab zu Wälder Lothloriens zum freien Einbau in eure storyideen, bei mir is grad blockade

Vexor

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #4 am: 14. Mai 2008, 10:22 »
Gwilwileth und Jutan von Wälder Lothlóriens


Gwilwileth und Jutan hatten die Nacht über ausgeruht, denn Galadriel und Celeborn hatten wichtigen Besuch gehabt, deshalb konnten sie die beiden nicht empfangen.
War es töricht so überstürzt reagiert zu haben? Und was ist mit Nîdanadh und Drellir...ich hoffe sie haben sich nichts angetan
Gwilwileths Gemüt verschlechterte sich stetig, wenn sie daran dachte, dass Nîdanadh nun tot seinen könnte. Auch wenn sie versuchte die Gefühle für ihn immer wieder zurückzudrängen, so waren sie doch immer präsent und manchmal, wenn sie in einer der kühlen Nächte in ihrem Bett lag und der eisige Wind ihr um die Füße streichelte, da dachte sie an ihn und seine Augen, die so wunderschön waren.
Jedoch wurde sie aus sofort aus ihren Gedanken gerissen, als Jutan zu ihr kam.
Er hatte sich rasiert und trug die edle Rüstung, die er von den Galadhrim bekommen hatte.
" Warte Jutan ich kämme dir noch kurz das Haar nach hinten, damit du noch gepflegter aussiehst, wenn du vor Galadriel und Celeborn trittst", sagte Gwilwileth beherzt und mit einem Lächeln auf dem rosigen Gesicht.
Wie Erwachsen er aussieht. Bis auf die menschlichen Züge in seinem Gesicht könnte man ihn für einen Elben halten.
Gwilwileth hatte ihr Haar offen gelassen, denn so war es Sitte im Waldlandreich.
Jutan und sie gingen nun zu den Gemächern Galadriels und Celeborns.
Als sie den runden Raum betraten sah Gwilwileth, dass noch andere Personen anwesend waren.
Ein alter Mann ganz in weiß gekleidet und mit einem weißen Stab....das muss Gandalf der Weiße sein...aber da sitzt noch jemand...auch ein älterer Mann mit einem hölzernen Stab...bestimmt einer der Istari...aber welcher?

Galadriel kam, zugleich in dem Moment, wo die beiden den Raum betraten, auf Gwilwileth zu und umarmte sie freundlich.
" Wie geht es dir mein Kind?", fragte sie mit warmherziger Mine und Stimme.
" Herrin mir geht es den Umständen entsprechend Gut, aber ich komme mit wichtiger Kunde und deshalb habe ich Jutan, Haleths Sohn, mitgenommen; denn er hat wichtige Informationen, die uns helfen können".
" Ich weiß, was er geträumt hatt und auch, was du geträumt hast, meine Ziehenkelin. Und das was ihr seht befürchten auch Celeborn und ich", entgegnete Galadriel bedrückt.
Die anderen Personen waren ganz still. Celeborn, Gandalf und der andere Mann hörten nur zu und Jutan hatte seitdem sie den Raum betreten hatten nicht einmal den Kopf gehoben.
" Galadriel, soll ich etwas zur Verteidigung beitragen? Kann ich -", Galadriel unterbrach Gwilwileth sanft, aber bestimmend.
" Mein Schatz, nichts kannst du beitragen als entschlossen zu kämpfen und den Schmerz in deinem Herzen zu vergessen. Ich habe dich beobachtet, wie du Aufgegangen bist in der Aufgabe diesen Jungen zu trainieren," Galadriel blickte nun zu Jutan, der puderrot anlief, " Gute Arbeit hast du geleistet und nun muss ich dich bitten zu gehen. Ich bedanke mich für deinen Entschlossenheit mir zu Kunde zu überbringen, auch wenn ich die schlechte Nachricht schon kannte. Nun geh und versüß dir die Zeit in den Wäldern Lothlóriens, solange sie noch friedvoll und schön sind".
Mit diesen Worten gab sie Gwilwileth einen Kuss auf die Stirn und begleitete die zwei zur Tür. Gwilwileth und Jutan waren nicht in der Lage gewesen etwas zu entgegnen, als die Tür sich hinter ihnen schon schloss.
Verwundert standen die beiden vor der Tür.


Gwilwileth nach Wälder Lothlóriens
Jutan zu Celeborns Rede
« Letzte Änderung: 15. Feb 2016, 08:00 von Fine »


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Re: Caras Galadhon
« Antwort #5 am: 25. Nov 2008, 20:17 »
Gwilwileth von Galadriels Rede


Gwilwileth stieg die anmutigen Stufen zu den Gemächern der Herren Lothlóriens hinauf. Das gesamte Waldlandreich wurde in nachtblaues Licht getaucht, und die Baumkronen glänzten in dieser klaren Mondnacht.
Gwilwileth hielt inne, und sie atmete tief die Luft ein, die sie vernahm. Der Duft des Schnees und die eisige Nachtluft empfand sie als tröstend und angenehm. Der Winter war ihr die liebste Jahreszeit.
Alles eingetaucht in ein weißes Kleid...so friedlich...so still. Der Winter ist der Übergang zwischen Alt und Neu, zwischen Schaffen und Zerstörung, zwischen Neubeginn und Vergessen.
Sie setzte ihren Weg fort, und erreichte das Zimmer, welches Galadriel und Celeborn gehörte. Sie blickte von dem verzierten Balkon, hinab auf den festlich erleuchteten Platz, wo die Siegesfeier für die verwundeten Krieger Mittelerdes stattfand.
Auch ihr scharfer Blick, mit dem alle Elben gesegnet waren, konnte in der Menschenmasse, die Menschen die ihr am wichtigsten waren nicht ausmachen.
Ich fühle mich so leer, so rastlos. Die Schlacht ist gewonnen, die Feinde zurückgeschlagen, und doch sehne ich mich nach mehr.
Sie wandte sich von der Szenerie ab, und betrat das Zimmer und setzte sich auf einen der Stühle. Sie zündete kein Licht an, und nur das schwache Mondlicht erfüllte den Raum.
Der Tod ein ständiger Begleiter auf unseren Pfaden, doch in letzter Zeit ist er zu oft Gefährte auf meinen Wegen. Schon immer hatten wir ein besonderes Verhältnis. Seit dem Verhängnisvollen Tages in den Pässen des Nebelgebirges, hält er mein Herz mit seinen eisigen Fingern umgriffen, und er hat sich geschworen es nie wieder los zu lassen. Doch warum, warum sehne ich mich nach seiner Anwesenheit, wenn ich doch so verabscheue?
Gwilwileth saß noch mehrere Stunden mit ihren Gedanken allein als plötzlich ein Bote in die Gemächer von Galadriel und Celeborn stürmte.
„ Hohe Herrin Gwilwileth? Wo seid ihr?“, fragte der Bote außer Atem. Gwilwileth antwortete nicht zugleich, sondern wartete ab bis sie ihre Tränen fortgewischt, und ihre Gedanken geordnet hatte.
„ich bin hier, was wollt Ihr von mir?“
„ Werte Frau, Galadriel und Celeborn übertrugen auch die höchste Befugnis nach ihnen, im Falle eines Notfalles. Wir wollen die Herren bei der Zeremonie nicht stören, und so wandten wir uns an euch!“
Gwilwileth musste aufgrund so großen Vertrauens, seitens Galadriels und Celeborns stutzen, aber sie fing sich schnell und entgegnete besorgt, „ So sprecht was ist passiert? Kann dies nicht bis zum Ende der Zeremonie warten?“
Sichtlich verängstigt antwortete der Bote, “ Ein Gesandter, ein Gesandter des Schwarzen Landes ist hier. Er möchte mit den Herren des Goldenen Waldes sprechen, um ein Angebot zu unterbreiten.“
Ein Angebot?...Aus dem Schwarzen Land? Welche neue Teufelei ist dies nun?
Ohne ein weiteres Wort folgte Gwilwileth dem Boten, und wurde bis an die Grenzen Caras Galadhons geführt. Dort wartete auf einem Schwarzen Pferd einer der schwarzen Numenorer. Er war groß, und trug einen pechschwarzen Mantel, der im blauen Mondlicht schimmerte.
Der Numenorer antwortete in der Sprache des Westens, „ Dies ist nicht die Herrin des Goldenen Waldes, denn nur mit ihr bin ich befugt zu sprechen!“
„So hört ihr Bote des Verfluchten im Schwarzen Land. Ich bin Gwilwileth-Dúlin, Tochter Elronds und Celebrians, der Tochter Galadriels. Somit bin ich Nichte der Herrin des Goldenen Waldes und ihre Vertretung in Tagen ihrer Unabdingbarkeit.“
Als Gwilwileth den Satz geendet hatte musste der Bote lachen.
„ Wenn ihr wahrlich Gwilwileth-Dúlin seid, so bin ich auch gewillt und befugt mit euch zu sprechen; denn für euch beide ist die Botschaft, die mein Gebieter mir auftrug.“
„ Sprecht schnell“, sagte Gwilwileth kühl, “ oder ihr macht Bekanntschaft mit den Pfeilen der Grenzwachen.“
„ Nicht doch, werte Frau, nicht doch. Es ist vielmehr ein Präsent zum Sieg. Der Schwarze Herr empfiehlt sich.“
Mit diesen Worten drehte der Schwarze Bote um und ritt in schnellen Galopp hinfort.
Gwilwileth hingegen hielt das schwere Bündel in der Hand; jedoch merkte sie auf ihren Weg zurück zu den Gemächern Galadriels und Celeborn, dass das Bündel von irgendeiner Flüssigkeit durchtränkt, und merkwürdig klebrig war.
Als sie die Gemächer erreichte entzündete sie Kerzen, und der Kerzenschein, tauchte den gesamten Raum in ein warmes und angenehmes Licht.
Sie atmete tief durch bevor, sie schließlich einen Dolch nahm, um den kratzigen Stoff zu durchschneiden. Die Nähte gaben ohne weiteres nach, und Gwilwileth konnte das Paket entfalten.
Gwilwileth Gesichtsfarbe änderte sich von dem einen Moment auf den anderen, von pfirsichfarbenen Wangen, zu Leichenblässe.
Der Tod drückte die eisigen Finger erbarmungslos zu.
« Letzte Änderung: 11. Feb 2016, 00:06 von Fine »


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Re: Caras Galadhon
« Antwort #6 am: 2. Dez 2008, 20:25 »
Das Zimmer war nun verdunkelt, und die seidenen Vorhänge flatterten im kühlen Nachtwind.  Die Wände des großen Raumes waren gestrichen mit Trauer, der Fußboden war mit  Dielen des Leids ausgelegt worden, und in Mitten dieser Dinge saß eine Frau, die wie leblos schien.
Sie saß auf einen Stuhl und hatte ihren Rücken zum Tisch gewandt, auf dem ruhelos zwei Sachen lagen. Die Frau hatte schon vor langen aufgehört zu weinen, denn sie konnte es nicht mehr, auch in ihrem Inneren regte sich nichts; nichts Menschliches konnte man an der rothaarigen Frau mehr erkennen. Sie schien wie eine Marionette, die nun regungslos, von ihren Meister achtlos in die Ecke seiner Werkstatt geworfen, dort verharren musste. Hätte man ihr in die Augen gesehen so hätte man nichts gesehen, kein Hauch von Leben, kein Hauch von Emotionen.
Gwilwileths Finger waren klebrig und rot, aber sie dachte nicht daran aufzustehen. Sie dachte nicht daran jemals wieder aufzustehen. Sie konnte es nicht, denn das was sie gerade gesehen hatte, hatte ihr gesamtes Leben zerstört. Es war nicht die Tatsache, die sie schockiert, nicht die Nachricht gewesen, nein es war die Art, wie es vollstreckt worden war. Die Vorstellung des ruhmvollen Todes dieser beiden Menschen wurde dadurch zunichte gemacht.
Sie rührte sich nicht als ein Elb das Zimmer betrat. Sie blickte nicht auf als Celeborn zu ihr schritt, und ihr durch das rote Haar fuhr. Sie wehrte sich nicht, als Celeborn ihr aufhalf und sie in eines der weichen Betten legte. Sie schloss nur die Augen, als Galadriel ebenfalls das Zimmer betrat und sich zu ihr legte. Erst jetzt als Celeborn und Galadriel bei ihr waren, fing sie an lauthals zu weinen, und bald daraufhin zu schreien. Sie schrie, während Celeborn ihr das Haar streichelte, und Galadriel sanft ein Lied anstimmte.
Gwilwileth wurde in dieser Nacht von Albträumen geplagt, aber als sie am nächsten Morgen aufwachte wirkte alles klarer als je zuvor. Sie musste zunächst realisieren, wo sie war, aber bald hatte sie erkannt, dass sie in Galadriels und Celeborns Gemach geschlafen hatte, und die Ereignisse des letzten Abends wurden ihr wieder schleierhaft bewusst.
Celeborn saß an dem Tisch, wo sie gestern das Präsent des schwarzen Boten erhalten hatte. Er wirkte unbekümmert, über die Nachricht der Toten, und ihre Hinrichtungsart, aber Gwilwileth konnte an seiner Haltung  erkennen, wie sehr er innerlich tobte. Auch Galadriel, die am Fenster stand, wirkte äußerlich unbekümmert, aber ihre Augen verrieten die Trauer und den Ekel über das Paket, welches sie erhalten hatte.
Lange blickten sich die drei nur in die Augen, ohne zu sprechen. Doch sprachen sie über all die Sachen, die sie bedrückten, über ihre Blicke, und so standen sie mehrere Stunden.
Jedoch brach Galadriel doch das Wort, und ihr Stimme klang schwächlich und zerbrechlich, wie ein gefrorener Teich im September.
„Gwilwileth...“, und nun war ihre Stimme nicht mehr schwächlich, sondern bestimmt und direkt, aber sonderbar kühl,“ Ich will, dass du sie rächst. Ich will, dass du meine Enkel, deine Brüder rächst. Denn sie verdienten nicht so zu enden. Als Trotzobjekt des Verfluchten, und als Opfer dieses Krieges. Ich werde die Misshandlung, die sie wiederfahren haben nicht dulden; weder an meinem Volk nach einer meiner Familie.“
Die Worte waren wie Balsam für Gwilwileths Seele, jedoch fuhr Galadriel fort.
„Gestern Abend kam neben dem Bote des Schwarzen Landes, auch ein weiterer Besucher in das Waldlandreich. Ich werde dich mit dieser Person auf eine Reise schicken, um Elladan und Elrohir zu rächen, und als Begleitschutz für den jungen Elben; denn er ist nicht sonderlich erfahren in der Kriegsführung, und sein Auftrag liegt auf deinen Weg.“
„Doch Galadriel, wo soll mich dieser Racheakt den hinführen? Direkt in das Schwarze Land zum Throne des Dunklen Herrschers?“, fragte Gwilwileth, aber sie wirkte nicht schockiert bei der Vorstellung dorthin reisen zu müssen.
„Mein Kind, diese Schandtat, ward begangen, bei einem geringen als Sauron selbst. Es ist der neue Statthalter des Orthancs im Nan Curunir. Diesen sollst du toten, denn er hat sie gefoltert, und ihre Köpfe als Präsent und Siegesgeschenk an uns gesandt. Auch ist eine dritte Aufgabe dort den Rohirrim beim Aufstand zu helfen, denn unorganisiert ist der neue Statthalter, und noch geschwächt sind seine Truppen. Nun bereden wir dies später ich werde unseren Gast nun hineinbitten.“
Damit ging Galadriel zur Tür und bat den Gast hinein.


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Adamin

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #7 am: 10. Dez 2008, 19:44 »
Antien von der Grenze Lóriens


Ehrfürchtig folgte Antien der Herrin Lóriens in den Raum. In vollen Zügen genoss er den Duft der von ihr ausging. Er erinnerte ihn an einen uralten Waldfluss, der fröhlich und frisch in seinem Bette sprudelt. In der Nähe von ihrem Gatten mischte sich das kräftige aber doch edle Aroma von gewaltigen Kiefern und Ahornen hinzu, sodass Antien in Gegenwart des Paares sogleich an einen milden Frühlingstag im Alten Wald dachte.

Mit warmen Fingern hielt Antien seine neue Harfe, die er letzte Nacht bei einem Wett-Singen gewonnen hatte. Nachdem er von Galadriel erfahren hatte, dass Gandalf schon wieder fort sei, hielt er die Feierlichkeiten in Lorien für eine willkommene Abwechslung nach seiner langen Reise. Nach Anbruch des neuen Morgens war er wieder zu Caras Galadhon zurückgekehrt, da die hohe Herrin ihm Gandalfs genauen Aufenthalt nennen wollte.

Celeborn blickte auf, und hob ein Pergament von der Tischplatte hoch. „Dies ist wahrlich eine interessante Landkarte, Eruantien. Sie erinnert mich an die warmen Tage, als man noch ganz Mittelerde unter einem schützenden Blätterdach durchqueren konnte. Ich habe die Ländereien um einige neue Orte ergänzt, aber die Waldlandreiche ließ ich unverändert. Möge uns auf diese Art ein Zeugnis ihres alten Glanzes erhalten bleiben.“
Antien strahlte, als er die Karte wieder entgegen nahm. Die neuen filigranen Linien hoben sich nur leicht von den alten ab. Ein unbedachter Beobachter hätte keinen Unterschied bemerkt.

Galadriel deutete mit einem schlanken Zeigefinger auf eines der neu gekennzeichneten Königreiche südlich von Lothlórien. "Rohan" stand dort in geschwungenen Lettern.
„Gandalf ist nach Rohan, das Land der Pferdeherren aufgebrochen, um dort den Widerstand der Menschen zu verstärken. Er wird vermutlich nie lange an einem Ort verweilen, aber mit etwas Glück solltet ihr ihn finden können.“ Die Herrin lächelte, auch wenn ihre Augen weiterhin betrübt schimmerten. „Und bisher schien euch euer Glück gute Dienste geleistet zu haben...“

Antien verbeugte sich. „Ich danke euch, Herrin. Ich werde in Bälde nach Rohan aufbrechen.“, er rollte die Karte zusammen und ließ sie in seinen Beutel gleiten.
„Warte noch Eruantien. Du scheinst mir nicht jemand zu sein, der gerne allein reist. Ich möchte dir noch jemanden als Begleitung mitgeben.“ Mit diesen Worten trat Galadriel einen Schritt zur Seite und deutete mit einer Hand auf ein großes Himmelbett.

Erst jetzt fiel Antien das gewaltige Schlafstätte auf, sowie die auf ihm ruhende Elbin. Rot-blondes Haar lockte sich wirr über ihren Schultern. Der seidene Stoff der Bettdecke ruhte sanft auf ihrer Haut. Mit großen blauen Augen musterte sie Antien. Ihr Blick sprach in einer seltsamen Sprache zu ihr, aber er verstand sie nicht und blickte einfach freundlich zurück.
Nun bemerkte Antien einen neuen Duft um sich herum. Ein wilder Wald eröffnete sich in seinem Inneren. Das frische Harz von Eichen, die einen starken Sturm überstanden haben. Falken und Eulen durchkreuzten den Himmel. Ein grade erst abgebranntes Lagerfeuer schwelte im kühlen Morgendunst.
Der Duft war kalt, würzig, aber dennoch irgendwie angenehm.

Ein Lächeln umspielte Antiens Mundwinkel, als ihm vom Duft inspiriert eine Melodie einfiel. Ohne zu Zögern spielte er mit geschickten Fingern die Klänge auf seiner Harfe. Ein warmer Windhauch berührte die Vorhänge des Bettes und ließ sie scheinbar zu der Melodie tanzen. Es dauerte nur einen Augenblick, dann verklangen die letzten Töne zusammen mit der Morgenbrise.
„Seid mir gegrüßt, holde Jungfer. Mein Name ist Eruantien Temeleth. Ich freue mich, dass wir den uns bevorstehenden Weg teilen werden.“
« Letzte Änderung: 15. Feb 2016, 13:37 von Fine »

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #8 am: 10. Dez 2008, 20:25 »
Gwilwileth lag auf dem Bett, als der gutmütige Elb das Zimmer betrat. Sie betrachtete ihn zunächst ungläubig, und ihre Stirn legte sich in Falten.
Wer ist dies? Er sieht nicht aus, wie ein Kämpfer, sondern strahlt vielmehr eine innere Ruhe aus, die schon fast beunruhigend ist.
Sie antwortete nicht sofort, sondern stand auf. Ihre Beine fühlten sich sonderbar weich und zittrig an, und bei den ersten Schritten hatte sie noch ein paar Schwierigkeiten, und wäre fast gestolpert.
Gwilwileth schritt zum Fenster, und starrte den hellen Vollmond an. Das Mondlicht färbte ihre gesamte Gestalt in einen abstrakten Farbton. Ihre, vom weinen roten Augen, brannten nun feuerrot.
Ihre Gedanken schweiften nun wieder zu ihren Stiefbrüder, die sie so sehr vermisste, wie noch nie in ihrem Leben. Ihr Herz zog sich immer weiter zusammen, und Gwilwileth hatte das Gefühl, dass es bald ganz verschwunden wäre.
Plötzlich und erwartet drehte sie sich um und sah Antien tief in die Augen.
Dieser sah sie nun verdutzt zurück, aber lächelte unentwegt.
"Ich...ich...bin"-Gwilwileth brach ab; sie konnte die Tränen nicht zurückhalten und fing nun an so bitterlich zu weinen, dass streckenweise keine Luft mehr bekam.
Und ohne nachzudenken stürtzte sie auf Antien zu, und schlang sich um ihn. Sie weinte nun bitterlich und presste sich an seine Brust.
"Ich..bin..Gwilwileth", schluchzte Gwilwileth und schlang sich noch fester um Antien, denn hier fühlte sie sich geborgen, auch wenn sie nicht wusste wieso.


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Adamin

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #9 am: 10. Dez 2008, 22:49 »
Antien sackte nach hinten zurück, nicht etwa wegen Gwilwileths Gewicht, sondern aus Erstaunen über die plötzliche Gefühlsregung.
Er konnte sich keinen Reim darauf machen, was genau gerade mit der Elbin in seinen Armen vor sich ging. Freilich kannte er Tränen. Sein Ziehvater lachte oft so lange, bis ihm Tränen in die Augen gestiegen waren und sich einen Weg durch seinen struppigen Bart gebahnt hatten. Aber Gwilwileth schien ihm irgendwie im Moment nicht wirklich erheitert zu sein.

Auch wenn er sich den Tränenausbruch nicht ganz erklären konnte, so fühlte Antien doch ganz deutlich, dass Gwilwileth sehr müde war. Er spürte, dass es ihr an Glück fehlte, was ihm befremdlich vorkam, denn sein ganzes Leben war stets voller Glück. Statt von Freude und Liebe, wurde sie allerdings von einem anderen Gefühl beherrscht, dass Antien nicht benennen konnte.

Doch selbst ohne eine wirkliche Gewissheit über die Situation, fühlte er, dass es richtig war Gwilwileth zu halten. Ihre heißen Tränen rollten Antien über die Schulter und versickerten in seiner Kleidung. Der Duft den er eben zum ersten Mal wahrgenommen hatte, umwebte ihn nun vollkommen. Die Elbe an seiner Brust schluchzte. Celeborn und Galadriel blieben still im Hintergrund. Ihre Blicke waren nun wieder klar und glänzten voller Liebe und Mitgefühl.
Allmählich versiegten die Tränen. Gwilwileths Atmung ging wieder gleichmäßig. Sie war so eng an Antien gepresst, dass dieser spüren konnte, wie sich ihr Herzschlag immer mehr beruhigte.

Die Sonne wanderte auf dem Himmelszelt weiter und lugte durch das weit geöffnete Fenster in den luftigen Raum hinein. Ihr Licht ruhte sanft auf Gwilwileths dunkelgoldenem Schopf. Behutsam beugte Antien seinen Kopf nach vorn. Wie ein Flügelschlag sprach er sacht:

„Es ist gut, dass wir uns begegnet sind.“

Vexor

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #10 am: 12. Dez 2008, 16:37 »
Antien und Gwilwileth machten sich noch am selben Tage auf und Gwilwileth packte ihr Habseeligkeiten zusammen. Sie packte verschiedene Karten, Kräuter und ihre Dolche ein. Ihre Rüstung ließ sie jedoch hier, denn Galadriel versprach ihr, sie mit einem zuverlässigen Boten nachzuschicken.
Antien und Gwilwileth verabschiedeten sich, und Gwilwileth verabredete sich mit Antien an der südöstlichen Grenze Loriens, da sie sich noch bei ein paar Leuten verabschieden wollte.
Sie zu den Heilhäusern Loriens, um sich von Jutan, Maethor und Nîdanadh zu verabschieden. Doch sie fand nur den schlafenden Jutan vor. Er sah so friedlich aus, dass Gwilwileth ihn nicht wecken wollte, und hinterließ in einem Brief, wo sie ihre Beweggründe für den schnellen Aufbruch schilderte, und ihren Schmerz ihn verlassen zu müsse. Auch Maethor hinterließ sie einen Brief, wo sie festhielt, dass sie sich auf ein baldiges Wiedersehen freuen würde.
Den Brief für Nîdanadh hielt sie kurz, da sie ihre Gefühle für ihn nicht auf ein Stück Papier festhalten konnte.
So sattelte sie ihre weiße Stute und machte sich auf zur Grenze Loriens.


Gwilwileth und Antien zur Grenze Lóriens
« Letzte Änderung: 10. Feb 2016, 23:46 von Fine »


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Tom Bombadil

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #11 am: 19. Feb 2010, 14:12 »
Celebithiel, Antien, Aphadon und Amrûn aus den Wäldern Lothlóriens


Gemächlich folgte sie dem schmalen Pfad, der immer tiefer in den Wald hinein führte. Die Stimmung hier war eigenartig... Zwischen den vielen Büschen und Sträuchern drangen dutzende gedämpfte Gespräche an sein Ohr, alle froh, dass die Herren des Waldes zurückgekehrt waren, aber doch mit überwiegend ernstem Tonfall.
Hier, unter den dichten Wipfeln der Mallorn, lag kein Schnee und auch die Kälte wurde vom Blattwerk größtenteils abgehalten. Nicht einmal eine winzige Brise trübte die Illusion, sich eigentlich im Inneren eines gewaltigen Bauwerks zu befinden.
"Meine Vergangenheit liegt euch also am Herzen..." murmelte Aphadon und blickte hinab auf seine abgewetzten Lederschuhe. Er spürte, wie Amrun bekräftigend neben ihm nickte, während ein kleiner, von Seerosen bedeckter Teich links an ihnen vorbeiglitt.
"Nun... meine Reise begann am Ort meiner Geburt, dem fernen Gortharia. Einst eine herrliche Stadt, so ist sie heute zu einem Moloch voller Diebe und Halsabschneider geworden, in dem Epidemien und Aufruhr brüten.
Doch auch trotz allen Übels: Gortharia hat nicht all seinen alten Glanz eingebüßt. Als Ulthar der Weise die Stadt vor Jahrhunderten aus dem massiven Gestein des Aschengebirges erschuf, bedeckte er die rußgeschwärzten Dächer mit dem Gold, das die Ostmenschen seit den Dagor Bragollach erbeutet hatten, die Schätze Amans, die in unsere Hände fielen, wurden selbstverstädnlich nicht eingeschmolzen- sie ruhen in den Tiefen des Goldenen Palastes... Doch ich schweife ab. Die Geschichten der alten Zeit, in der die Ostlinge noch frei und voller stolz waren, haben bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Es gibt hunderte."
Aphadon legte eine Pause ein, um sich neu zu sortieren und seine Erzählung auf sich zu beschränken.
"Jedenfalls ergab es sich, dass ich vor gut drei Jahrzehnten, dass ich unter dem Namen Nerblog als Sohn eines alten Kriegskrüppels und einer Waschfrau am Hafen, dem vielleicht heruntergekommensten Teil der Stadt geboren wurde... Mein Vater erzog mich streng, aber liebevoll. Er wusste, dass meine einzige Perspektive, aus dem Hafenviertel zu entkommen, das Heer war.
Die Häscher aus Mordor hatten der Bevölkerung schon seit Jahren vorgemacht, das Heer Rhuns biete ihnen enorme Auftiegsmöglichkeiten, um möglichst viele neue Rekruten zu locken. Deshalb unterrichtete mich mein Vater intensiv im Kampf mit dem Speer.
Als die rechte Zeit gekommen war, gab mir mein Vater, er hieß Parlog, den Auftrag, einen Höhlentroll zu erlegen und als Beweis seine Haut zurückzubringen- so war es Tradition in meiner Familie. Der Erlös, den man aus dem Verkauf einer solchen Haut bekam, war eine Art "Freikauf" für den Sohn, um von nun an seine eigenen Wege gehen zu können."
Aphadon stieg vorsichtig über eine knorrige Wurzel, die sich über den Pfad streckte.
"Es gelang mir, eines dieser mächtigen Wesen durch einen Trick zu erlegen. Ich häutete den Troll, und machte mich auf den Rückweg, wobei es zu einer unglücklichen Begegnung mit einem Ork kam. Ich tötete ihn, nicht in dem Wissen, dass er eine Botschaft aus dem Schwarzen Land mit sich trug. Vor den Toren der Stadt erklärte man mich also zum Mörder eines Boten des Dunklen Herrn.
Ich konnte der Hinrichtung entrinnen und gelangte in die Braunen Lande, wie sie westlich des Großen Stroms genannt werden. Orientierungslos streifte ich dort ungezählte Monde umher, fassungslos vor Trauer, ein Vertriebener zu sein und planlos, was er denn nun tun sollte.
Nach einer Ewigkeit erreichte ich den Großen Strom und folgte ihm bis zu einer Furt, wo ich ihn überquerte.
Wenige Tage später stieß ich auf einen Flüchtling aus Gondor, den ich nach Lothlorien begleitete."
Aphadon machte eine kurze Pause und benetzte seine trockenen Lippen mit Wasser.
"Hier erhielt ich vor... ich habe keinen Schimmer, wie lange es her ist, vielleicht ein halbes, vielleicht ein ganzes Jahr, den Auftrag, als Ostling in Moria nach Aktivitäten der Orks zu forschen. Tatsächlich war das Schwarze Loch voll von ihnen. Doch mein Tarnung als Bote Saurons funktionierte und ich gelangte zu ihrem Anführer. Er gab mir eine Liste der Truppenstärke ihres "Stammes". Doch kurz bevor ich unbehelligt entkommen konnte, flog ich auf. Es kam zum Duell zwischen mir und ihrem Herren. Ich verwundete ihn schwer, doch konnte er mich bezwingen. Durch einen glücklichen Zufall ereignete sich dies auf den Minen. Ich stürzte in einen Schmelzbach und wurde weit nach Süden getrieben.
Es müssen knapp zwei Wochen gewesen sein, bis mich ein Waldläufer namens... wie hieß er noch gleich...  Verdammt! Jetzt fällt es mir nicht ein. Jedenfalls fischte er mich aus dem Wasser. Doch statt mir irgendwie zu helfen ließ er mich nach kurzem Gespräch vor dem Fangorn zurück; als gefundenes Fressen für die Orks. Er meinte, die Menschen seien für ihn unwürdig oder so...
Tatsächlich fand mich ein Orktrupp aus Isengart und verschleppte mich dorthin. Nachdem ich eine kurze, nette Unterhaltung mit dem Mund geführt hatte, warf man mich in die Minen... Und dort blieb ich mit Arafaron bis zur Schlacht.
Den Rest der Geschichte kennt ihr ja."   
« Letzte Änderung: 11. Feb 2016, 10:43 von Fine »
manana

Thorondor the Eagle

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #12 am: 19. Feb 2010, 17:24 »
Amrûn liebte es die Geschichten von Fremden zu hören. Sie gewährten ihm einen Einblick in das Leben eines jeden. Sie offenbarten vieles was Menschen oft versuchen zu verbergen.
Als er die Geschichte von Nerblog hörte wurde er traurig. Die wenigen Gemeinsamkeiten zwischen ihren Leben waren wie eine handvoll einsamer Hängebrücken über einer tiefschwarzen. Eines ging dem Elben nicht mehr aus dem Kopf. Die Tatsache, dass er von allen getrennt war die er liebte, aber ihm war es nicht möglich zu ihnen zurück zu kehren. Amrûn hatte diese Möglichkeit und sie war schon in greifbarer Nähe. Seine Eltern und seine Freunde würden sich freuen ihn wieder zu sehen, aber Nerblog schwebte in einer Ungewissheit, verbannt vom eigenen Volk.
„Tapfer verbirgst du, was dein Leben bedrückt, Nerblog. Jetzt da ich deine Geschichte kenne, kenne ich auch dich. Ich sehe den Menschen unter dem dunklen Deckmantel, unter dem Panzer den du um dich gewickelt hast. Mein Gefühl sagt mir, dass du ein ehrlicher Mensch bist, auch wenn ich deiner Sippe misstrauisch gegenüber stehe.“

Der Ostling ging neben ihm her. Immer wieder richtete er seinen Blick auf dem Weg um nicht über irgendetwas zu stolpern und um den Blicken des Elben auszuweichen.
„Ich verstehe, dass du all dies hinter dir lassen willst, Aphadon. Von heute an bist du für mich, wie dein Name schon sagt, nur ein Mensch. Ein Mensch den wir aus den Verliesen Isengarts befreit hatten, ungeachtet aller Urteile die mein Volk gegenüber deinem gefällt hat.“
Aphadon nickte zustimmend zu, ein leises „Danke“ huschte über seine Lippen. Mittlerweile hatten sie das Zentrum von Caras Galadhon erreicht. Eine grüne Wiese umrandet von den silbernen Stämmen der Mallornbäume. Zahlreiche Treppen führten nach oben zu den Flets in den Kronen.
„Hier werden wir bleiben. Das Gras in Lorien ist weich und erfrischend, um ein vielfaches angenehmer als die Betten im Feldlager“, sagte er zu Aphadon, während er seine silberne Rüstung ablegte und an einen Baumstamm lehnte.
Immer wieder sah er zum Ostling, wie er über die Worte nachdachte. Amrûns Mitgefühl wuchs bei diesem Anblick. Er konnte es nicht verstehen von seinem Volk verbannt zu werden. Es musste schrecklich sein.
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Thorondor the Eagle

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Re: Caras Galadhon
« Antwort #13 am: 25. Feb 2010, 18:03 »
„Aphadon! Willst du nach oben gehen, in die Kronen der Bäume?“, fragte Amrûn „Ich zeige dir den Palast von Galadriel und Celeborn. Erst dort oben wirst du dir bewusst, wozu Elben ihre Talente nutzen. Was sie all die Jahre hier erschaffen haben im goldenen Wald fern ab von Krieg und Leid.“
„Gerne“, antwortete der Ostling.
Gemeinsam stiegen sie die schier endlosen Treppen hinauf, die sich wie Lianen die Baumstämme hochschlängelten. Je weiter sie nach oben kamen, umso dunstiger wurde die Luft und umso schwärzer färbte die hereinbrechende Nacht die Umgebung.
Der Ostling war schon bei der Hälfte des Weges außer Atem, aber er zeigte sich kraftvoll und so nahm er es mit den zahlreichen Stufen auf.
„Dies ist es. Die Häuser Lothloriens, gebaut auf Flets, versteckt in den Kronen der uralten Mellyrn. Dreitausend Jahre wachsen sie bereits auf dem fruchtbaren Boden des Waldes“, stellte der Elb das Herzen des Reichs vor. Schon seit seinem ersten Besuch vor mehr als 2500 Jahren, zählte er das Waldreich zu seiner Heimat, auch wenn er das Meer vermisste; Die wogende See, die salzige Luft und das Kreischen der Möwen.
„Ist das euer Geburtsort?“, fragte Aphadon nun neugierig, als er erstaunt auf den Palast von Caras Galadhon starrte.
„Nein“, antwortete der Elb „All dies hier entstand erst lange nach meiner Geburt. Ich komme von der Küste.“
„Von dem fernen Ort der sich †šGraue Anfurten†™ nennt, nicht wahr?“
„In Mithlond verbrachte ich fast mein ganzes Leben. Dort wurde ich geboren und dort werde ich zum letzten Mal auf die vertrauten Gefilde und auf mein Leben zurückblicken. Es bedeutet mir alles“, antwortete der Elb. Seine Augen strahlten förmlich als er die untergehende Sonne und den Horizont in seinen Gedanken sah.
„Werden wir dorthin kommen?“, fragte der Ostling.
„Das kann ich euch nicht sagen. Ich für meinen Teil werde es bald wieder sehen.“
„Dort werdet ihr sicherlich schon freudig erwartet von euren Freunden und von eurer Gemahlin“, sagte Aphadon.
„Meine Freunde habe ich hier an meiner Seite, die wenigen die noch geblieben sind nach so langer Zeit“

Amrûn dachte an Celebithiel und an Antien. Die wohl einzigen Freunde die er noch hatte in Mittelerde. Selbst Gandalf war nun entschlafen und weit weg von ihm. Trauer breitete sich in ihm aus, er schien zu vergessen wer er war und was er für andere bedeutete. Die Worte Galadriels durchdrangen seine Gedanken: Die Freunde sind es die einen stark machen und sie bieten einem Halt wenn man in der Strömung des Flusses beinahe untergeht.

Amrûn war vertieft, während der Mensch sie Umgebung bestaunte. Aphadons Worte brachten ihn zurück in die Gegenwart: „Als ich das letzte Mal hier war, erschien mir das Reich so unfreundlich und abweisend, dass ich diese Schönheit nicht sehen wollte. Nicht sehen konnte...
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Re: Caras Galadhon
« Antwort #14 am: 28. Feb 2010, 19:08 »
Aphadon lehnte sich nachdenklich gegen die glatte Rinde des Baumstammes, an dem ihre Plattform befestigt war. Es war faszinierend, das Treiben am Boden, die atemberaubende Architektur der Flets und die sich in den Baumwipfeln bewegenden Tiere zu beobachten. Trotz des herinbrechenden Winters trieben sich hier viele bunte Vögel und mindestens zwei dutzend herumtollender Eichhörnchen herum.
Aphadon ging zum hölzernen Geländer hinüber und lehnte sich darauf, während er beobachtete, wie sich zwei der zierlichen Pelzträger einen langen Ast entlang jagten. Die goldenen Blätter der Bäume erzeugten eine außergewöhnlich helle Atmosphäre. Sicher würde dieses Phänomen abends im Laternenschein noch wesentlich besser aussehen, dachte der Ostling kurz, dann drehte er den Kopf zu dem Elben, der es ihm gleichgetan hatte und das Schauspiel in den Bäumen beobachtete.
"Zum wievielten Mal seid ihr nun schon hier und doch verliert der Wald nichts an seiner Faszination", bemerkte Aphadon lächelnd, pflückte sich eines der goldenen Blätter und betrachte es genauer. Die feinen weißen Äderchen schienen unter der Oberfläche angestrengt zu pulsieren, als ob das Blatt nach seiner Abtrennung ums Überleben kämpfe. Augenblicklich tat Aphadon es leid, das Blatt abgerissen zu haben.
Amrun sah aufmerksam zu.
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