24. Apr 2024, 11:34 Hallo Gast.
Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren. Haben Sie Ihre Aktivierungs E-Mail übersehen?

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge. Hierbei werden gemäß Datenschutzerklärung Benutzername und Passwort verschlüsselt für die gewählte Dauer in einem Cookie abgelegt.


Select Boards:
 
Language:
 


Autor Thema: [Fangeschichte]Der Lichtkönig  (Gelesen 3278 mal)

Rabi

  • Edain Ehrenmember
  • Waldläufer Ithiliens
  • *****
  • Beiträge: 1.428
[Fangeschichte]Der Lichtkönig
« am: 31. Jan 2010, 19:43 »
Feedback bitte nur hier:
http://forum.modding-union.com/index.php/topic,4637.0.html


Die Aroiten- Der Lichtkönig

Dunkelheit über dem geweihten Land

Als ihr Gott, einer der sechs Herrscher des Kontinents, ihn erschuf, den einen, geboren aus dem Licht, aufgewachsen unter der Obhut des Gottes, er war es, der König des Lichtes, der Vertreter ihres Volkes und der erste ihrer Art, er war Andurion. Er war eine mächtige Gestalt, seine Haut strahlend und rein wie das Licht des Gottes selbst, seine Macht von unvorstellbarer Größe, manch welche sagten sich er sei in der Lage die Wolken am Himmel zu vertreiben und das Land in neues Licht zu tunken, sein Haar so leicht und seidig wie die eines frischgeborenen Fohlens und seine Augen grell Leuchtend wie die Sonne am Himmel.

Er blickte mit seinen wunderschönen blauen Augen in die Ferne um diesen wunderschönen Horizont, diese Berge hinter denen die Sonne jeden Abend langsam verschwand zu sehen, es war wie immer ein beruhigender Anblick. Die frische Luft, die hoch auf seinem Turm dünner war als irgendwo anders in ganz Kaledonien, sie drang in seine Nase ein, reinigte seine Lunge und verfeinerte seine Sinne. Doch irgendetwas war anders als sonst, der reine blaue Himmel wurde durch wirbelförmige, schwarze Wolken verdeckt. Die auf der Haut angenehm wärmende Sonne konnte nicht mehr durch diese Wolken dringen, das Land, in dem es seit Jahren keine Dunkelheit in dieser Art gegeben hatte, tauchte sich in eine bedrohliche Finsternis. Diesen letzten Zug der kühlen, frischen Luft den er eingeatmet hatte wollte er nur noch zwingend wieder aus seiner Lunge gleiten lassen, doch blieb ihm keine andere Wahl. Als er schließlich wieder einatmete und nun eine Art Geschmack mit in sich aufnahm war ihm bewusst dass ihm und seinem Volk etwas Schlimmes bevorstand.

Der Herrscher der Aroiten wendete sich von der Schönheit des Horizonts, der Berge und den weiten Landschaften ab und verschwand in seinem Turm um die lange Wendeltreppe hinunter zu steigen. Noch bevor er den letzten Schritt von der Treppe machen konnte, stürmte ihm bereits ein Aroit entgegen, allem Anschein nach ein äußerst junger. „Mein Herr... Lichtkönig.... Die Dunkelheit bricht über uns herein, die Truppen des Feindes Nahen.“, der Jüngling ließ sich auf seine Knie fallen, die Robe verdreckte am Boden und seine Kapuze hing schlaff an seiner rechten Schulter herab. Zwar war sein Erscheinungsbild wunderschön, wie es in der Natur dieser makellosen, reinen Wesen lag, doch konnte Andurion es nicht gestatten eine solch wunderbare Gestalt verunreinigt zu sehen, nur um ihm seine Loyalität zu beweisen. „Erhebe dich, Günstling des Lichts.“ Eine Bewegung seiner Hand, die beinahe engelsgleich elegant und harmonisch zu den restlichen Bewegungen seines Körpers anfing, endete mit einer ebenso wunderbaren und perfekten Haltung seiner Hand über dem Kopf des Aroiten. „Möge Ardions Licht dich erhellen.“, mit diesen Worten wagte es der Günstling sein Haupt zu erheben und in diesem Moment fiel gleißendes Licht aus der Hand des Lichtkönigs in die Augen des jungen Aroiten. Mit einer langsamen, fließenden Bewegung seiner Hand nach oben, erhob sich der anscheinend leblose Körper des Günstlings immer weiter in die Höhe bis er schließlich zur Gänze vor seinem Herren schwebte und aus seinen ganzen Körperöffnungen das helle Licht schien. „Und möge deine Seele rein sein, wie auch deine Haut und dein Körper, unser Volk und unser Gott rein ist." Das Licht erlosch und mit einer ebenso eleganten Bewegung wie er seine Hand ausgestreckt hatte, ließ er sie auch wieder zurück an seine Hüfte gleiten und vor ihm fiel der leblose Körper eines Günstlings zu Boden. „Möge Ardion deiner Seele gnädig sein und dir diese Missgunst vergeben, wie auch ich sie dir vergeben habe, denn es bin nicht ich der über dich richten soll, sondern er und nur er soll über dein Schicksal und die Reinheit oder die Verderbtheit deiner Seele entscheiden.“, ohne ein weiteres Wort, nur mit einer letzten rituellen Bewegung seiner Hand beendete er es und schritt an dem Günstling vorüber.



Die Boten der Finsternis

Am leblosen Günstling vorbeigeschritten, tummeln sich an dessen Körper bereits einige andere Günstlinge, jedoch nicht mit der ebenso verschmutzen Robe und einer nicht symmetrisch über den Rücken hängenden Kapuze, sondern mit einer leuchtend weißen Robe. Wie verfressene Geier fielen sie über den Leichnam her und verschwanden nur wenige Sekunden danach wieder in den finsteren Ecken des Turmes ohne jegliche Art von Spuren zu hinterlassen die auf ein solches Ritual zurückweisen konnten.
Andurion öffnete die Pforten des Turmes und gelang auf eine große Landschaft hinaus, dutzende Häuser, prunkvolle Häuser, standen vor ihm. Jedoch desto weiter er vom Turm weg gelangte, desto kleiner und schäbiger wurden die Häuser, seines Erachtens nach schäbig. Zwar waren noch immer an jedem Haus massenhaft ritueller Zeichnungen eingemeißelt, dutzende von Kerzen vor die Türen und an die Fensterbänke gestellt, trotzdem wirkten für ihn die Häuser dreckig, armselig. Es waren bereits nur noch ein paar Meter bis zu dem großen Haupttor, das sich mitten in der meterhohen Mauer befand diese sie schon vor mehreren hundert Jahren vor vernichtenden Angriffen geschützt hatte. Es war zwar noch nicht lange her als er das letzte Mal vor dieser prächtigen Tür aus feinstem, edlem Holz gestanden hatte, trotzdem war er jedes Mal von neuem überrascht was für eine Kunst die Kalandar vor seiner Zeit doch ausgeübt hatten. Seine Generation ist ein Schandfleck in dieser Stadt, eine Schande für seinen Gott Ardion, deshalb versuchte er sich als ein großartiger König des Lichts darzustellen und die Stadt zu neuem Licht zu führen.

Es war einige Zeit vergangen und Andurion stand noch immer bewegungslos vor der Tür, er starrte jedes einzelne Kunstwerk was darin eingraviert war genau an, er wusste jede Bedeutung von jedem Zeichen, trotzdem offenbarte sich ihm einfach nicht der Weg der unendlichen Macht, der Macht eines Gottes. Schließlich wurde er aus seinem Trance-ähnlichen Zustand erweckt, durch ein lautes, etwas Angst auslösendes Pochen an der riesigen hölzernen Tür, schließlich hatte seit Jahrzehnten niemand mehr es gewagt sich nur in die Nähe dieser göttlich geschützten Festung zu wagen. Der Lichtkönig erlaubte den Wachen am Tor die uralte Mechanik zum Laufen zu bringen.
Mit einem lauten Knarren und Krachen fing sich langsam das Tor an zu bewegen, der Staub, der Sand zwischen den Fugen regnete förmlich zu Boden und verschmutzte den dauerhaft in wunderschönen Zustand gebliebenen weißen Marmorboden. Jedes Staubkorn, jeder Partikel der das Reich des Königs verunreinigte schmerzte ihm in seiner Brust, es wäre fast so als hätte er eine magische Verbindung zu seiner Heimat, seiner Festung. Langsam aber sicher löste sich die Staubwolke die sich um das Tor gebildet hatte und die hölzernen Flügel beendeten ihre Bewegung mit einem lauten Krachen in ihre Endposition. Andurion bildete mit Hilfe seines Stabes eine Lichtkuppel die ihn vor dem Dreck schütze und ihm eine klare Sicht zu seinen eventuellen Feinden gewährte. Der Stabkopf war gezackt und mit perfekt eingearbeiteten Mustern verziert, einer Schönheit die nur seiner Gleichkam.

Nun, nach all diesen Jahren, befand sich Andurion wieder einmal außerhalb der Pforten dieser Stadt und erkannte vor sich fünf verschiedene Personen. Zwar glichen sich diese von der Kleidung her und ihrer Hautfarbe, jedoch war ihre Haltung sehr verschieden. Doch sie hatten nicht nur die Kleidung gemein, auch ihr Gestank nach Dreck und Blut drang dem Lichtkönig sofort in die Nase und brachte ihn fast dazu gleich einen etwas schärferen Ton anzulegen, jedoch wartete er förmlich darauf dass einer dieser Boten zuerst mit dem Gespräch begann. Schließlich trat der Größte von den, in schwarz gekleideten Leuten nach vor und öffnete langsam seinen Mund. Noch bevor ein Wort aus dem Mund des dunklen Lebewesens herausdrang, verspürte Andurin einen Schauder, er wusste dass diese Wesen keine guten Absichten hatten, sie waren nur die Boten für etwas furchtbares, für etwas grauenhaftes was seinem Volk wiederfahren würde. „Ihr seid also dieser sogenannte Lichtkönig.“, es war eine beinahe fremde Sprache, zwar erkannte sie Andurion durch sein langes Leben und seine Weisheit, doch die anderen Aroiten hatten sicherlich Probleme damit dieses Gespräch zu belauschen. Die Sprache war grauenhaft, sie besteht aus widerlichen zischenden und krächzenden Geräuschen, dazu kommt noch die abgehackte Redensart dieses Wesens: „Ich bin ein Bote, doch ich will euch nicht unterstellen dass ihr es nicht bereits wusstet, ihr wisst wahrscheinlich auch, dass wir nicht hier sind um euch eine gute Neuigkeit zu überbringen.“, der sabbernde Mund dieser widerwertigen Kreatur formte sich langsam aber sehr zitternd zu einem Lächeln. „Ich spüre, ihr seid wissbegierig, ihr wollt viel mehr Macht als nur...“, er streckte den Arm in die Höhe und wischte einmal mit einer zarten Bewegung vor sich herum: „... diese, bescheidene, Festung.“, nicht zu überhören betonte er seine höfflich gemeinten Worte arrogant und abwertend. „Ich werde nicht über euch richten, doch auch ich erkenne, ihr seid eine armselige Kreatur, durchtrieben von der Finsternis und ohne Glauben an die höheren Mächte dieser Welt. Das Licht wird euch den richtigen Weg weisen und euch zurück bringen zu dieser Gestalt, die ihr einst besessen hattet.“, fing Andurion in der aroitischen Sprache an.

Er erhob langsam seine Hand, abermals eine wunderschöne, geschmeidige Bewegung nach oben in den Himmel, jedoch nicht so harmonisierend wie zuvor, diese Dunkelheit, diese Bosheit in den Seelen dieser Botschafter verursachte etwas in ihm, worüber er sich nicht ganz klar war. „Hört zu König Andurion. Unsere wahre Gestalt wollt ihr nicht sehen, doch unsere Macht wollt ihr bekommen. Versucht nicht uns zu bekehren, zu eurem Gott Ardion, sein Licht wird erlöschen, wie auch eures wenn ihr nicht meinen Worten erlaubt euer Ohr zu erreichen.“. Das Licht in der Hand des Lichtkönigs erlosch jedoch nicht und Andurion hatte auch nicht vor diese dunklen Lebewesen wieder von diesem Ort entkommen zu lassen, er begann mit geschmeidigen Bewegungen vor seinem Körper, es schien fast so als würde seine Hand sich um einiges schneller als das Licht selbst bewegen, als würde das Licht Bahnen ziehen und vor seinem Körper eine Art Symbol bilden. „Ihr wollt eure Ohren also der Wahrheit verschließen, ihr seid ein törichter König. Mein Herr hätte Interesse an euch. Doch ich demonstriere euch die Macht meines Königs, dem einzigen König in Kaledonien.“, die Bestie öffnete den Mund plötzlich immer weiter und weiter, es schien fast so als hätte es überhaupt keine Knochen oder Gelenke oder sonstige Organe die brechen oder ausgerenkt werden könnten und dann geschah etwas, mit dem Andurion nicht gerechnet hatte. Insekten, tausende oder hunderttausende von kleinen schwarzen Insekten schossen aus dem Mund dieser Kreatur und fingen an die gesamte Festung weiter zu verdunkeln, bis sie sich schließlich über die gesamten Mauern und den riesigen Turm in der Mitte der Festung gelegt hatten. „Wollt ihr nun endlich sehen, die Macht die euer Herz und eure Seele begehrt findet ihr nur auf unserem Weg.“, Andurion hatte noch immer dieses Symbol aus Licht vor sich, er hatte nicht mehr viel zu tun um diese Wesen zu reinigen, ihre Seele zu seinem Gott zu befördern und ihn über sie richten zu lassen. „Diese Macht, wie sie ihr nennt, demonstriert nur die Bosheit in euch und eurem Volk, mein Glaube ist stark und nur mein Glaube ist der wahre Glaube, doch richten darf ich nicht, richten darf nur mein Gott Ardion zu dem ich euch nun schicken werde.“, ein lautes Grollen war zu vernehmen und das Licht in diesem Symbol wurde immer stärker. „Ihr macht einen großen Fehler, König der Unwissenden.“, und plötzlich schoss die Konstruktion aus Licht auf die dunkle Kreatur zu und zersetzte sie in schwarzen Staub, wie auch die anderen vier die noch immer hinter ihm standen. Der Staub wurde jedoch nicht vom Wind verweht, sondern flog gegen den Wind mitsamt den Insekten die sich zuvor über die Festung gelegt hatten.

Wie diese dunklen Gestalten verschwanden, verschwanden auch wieder die dunklen Wolken am Himmel, die Sonne drang wieder durch die Angst machenden Wolken und wärmte wieder die Haut des Aroiten-Königs, das Land, die Felder und die Berge wurden wieder in gleißendes Licht getaucht, noch kurz bevor die Abendröte eintraf.


~weitere Kapitel folgen~


Copyright by Rabi     :-)

RPG: Mainchar - Wogrin, Zwerg

Rabi

  • Edain Ehrenmember
  • Waldläufer Ithiliens
  • *****
  • Beiträge: 1.428
Re: [Fangeschichte]Der Lichtkönig
« Antwort #1 am: 31. Jan 2010, 21:59 »
Die Botschaft hinterlässt Spuren

Andurion hatte sich bereits wieder in seinen Turm verschanzt und sich auf das mit Seidenlacken überzogene Bett gesetzt, er nahm seine rote Maske ab und legte sie neben sich auf die Matratze. Der Lichtkönig war ziemlich in seine Gedanken vertieft, immer wieder wiederholte er die Worte des Botschafters in seinem Kopf und er wurde einfach nicht schlüssig daraus, was genau diese dunkle Gestalt damit gemeint hatte. Vom Erscheinungsbild her glichen sie beinahe Untoten. Der dürre Körperbau, der verfaulte und blutige Geruch, die schneeweiße Haut. Doch die Worte waren anders, sie waren nicht typisch für die Herren des dunklen Landes, sie waren nicht typisch für die sogenannten Oroiten. Doch obwohl die Herkunft dieser Wesen auch ein großes Rätsel darstellte, interessierten den Lichtkönig eher andere Worte, die Worte der unbegrenzten Macht, der Macht der Götter die diese Kreatur der Finsternis erwähnt hatte. Obwohl der Herr des Lichtes die Lügen dieses Dämons oder was es auch war durchschaute, konnte er doch einen Funken Wahrheit darin erkennen, es gab einen Weg zu unbeschreiblicher Macht, doch was wäre der Preis für diesen Pfad, was würde man von ihm verlangen. Wie gewohnt wenn Andurion in seine Gedanken vertieft war und über viele Sachen zu gleich nachdenken musste, führte er leichte Selbstgespräche. „Unendliche Macht.... Die Macht Ardions, die Macht neues Leben zu erschaffen oder zu verhindern.“, immer wieder dachte er über dieselben Worte nach, über Möglichkeiten die er in Büchern gelesen hatte an diese Macht zu kommen und es gab nach vielen Überlegungen nur eine mögliche Lösung.

Andurion sprang förmlich aus seinem Bett auf, vergaß dabei aber nicht seine Maske mit einer Hand zu packen und an sein Gesicht zu heften, denn seit seiner Erscheinung auf dieser Welt hatte ihn niemand ohne diese Maske gesehen, es würde unreine Wesen erblinden lassen oder sogar töten, denn sein Gesicht war zu rein, gleich wie seine Seele um nur etwas anzublicken was nicht einmal annähernd zu seiner Reinheit hingelangte. Ehe man sich versehen konnte war Andurion bereits zur Hälfte die Wendeltreppe hinuntergelaufen um auf dieser Höhe die hölzerne Tür zu öffnen, diese natürlich wunderschön mit weißer Farbe überzogen und mit goldenen Knöpfen versehrt war, zu öffnen und in die Bibliothek zu gelangen. Er durchsuchte sofort die oberste Reihe der rechten Regale im Westflügel und nahm ein dickes Buch davon herunter, er brauchte gar nicht erst darüber zu pusten denn alle Bücher sahen aus als wären sie gerade erst in das Regal gestellt worden. Er legte das Koloss auf den Tisch neben sich und blätterte in etwa in die Mitte, danach musste er nur noch ein paar Mal weiterblättern und hatte die Seite aufgeschlagen die er gesuchte hatte, denn auf den nun folgenden Seiten stand eine Möglichkeit unendliche Macht zu erlangen, stark genug zu werden um alles zu besiegen und zu den Göttern aufzusteigen.

Er suchte durch die nächsten paar Seiten um diesen einen Satz wieder nachzulesen, ob es wirklich stimmte was ihm so vor kam als hätte er es bereits einmal gelesen. Er suchte immer weiter las jede Seite durch und stieß schließlich auf den Absatz den er gesucht hatte.

„... du musst verbinden, die Mächte von hell und dunkel, die Reinheit der Einen mit der Bosheit der anderen. Es klingt einfach zu binden die Mächte zusammen, jedoch du brauchst die Macht zu vereinen. Die Krieger sie müssen mächtig sein, die Energie sie zu einen muss sie übertreffen bei weitem.  Wähle aus, nimmst du einen schwachen Krieger mit dunkler Seele und einen anderen schwachen mit der reinsten Seele der Welt, benötigst du nicht mehr als einen Magier der sie beide übertrifft um sie zu einen, willst du jedoch die Macht der Götter, brauchst du ein Wesen der Götter, so rein wie kein anderes auf Erden und eine Kreatur, ohne feste Gestalt, verpestet die Seele so rein wie sie war bis kein Funke Helligkeit mehr darin zu finden sei. Doch die Energie, die Energie ist mehr nötig, als reine Wesen oder gestaltlose Wesen, doch müssest du finden eine Energie die stark genug die beide zu einen. Es gibt nur ein Instrument auf diesem Land, das stark genug und die beiden nicht bannt.“

Der Text war schwer verständlich, nur die ältesten und erfahrensten Wesen konnten Wörter in solchen Rätseln genau verstehen. Jedoch war auch Andurion an seine Grenzen geraten, welches Instrument könnte damit gemeint sein, welche Kreatur ist gestaltlos und so dunkel als auch boshaft dass sie zusammen ihm das mächtigste Wesen auf Kaledonien erschaffen könnte. Denn dem Lichtkönig war bewusst, die reinste Seele auf diesem Land besaß er, von Göttern geschaffen und so rein wie kein anderer. Gestaltlos und dunkel, die Oroiten konnten es kaum sein, doch vielleicht kannten sie jemanden oder etwas, ein Ritual oder eine Kreatur aus den Tiefen die dunkler und gefährlicher ist als sie selbst. Doch wenn sie so etwas kennen würden, warum hätten sie es nicht längst frei gelassen um die anderen Völker zu vernichten. Vielleicht weil es so unberechenbar und stark ist dass es sogar die Oroiten selbst zerstören würde?

Obwohl er das gefunden hatte was er wollte, hatte er nun nur noch mehr Fragen im Kopf herumschwirren, irgendetwas fehlte ihm, irgendein Puzzlestück, die entscheidende Information. Auch wenn er keine große Hoffnung hatte, er musste alles versuchen um dieses Rätsel zu lösen um dieses letzte Stück zu seiner ultimativen Macht zu finden. Um das zu erreichen was er wollte wäre wahrscheinlich eine Reise nötig, eine Reise in das Land der Dunkelheit, wo besonders er, als gläubiger, erleuchteter Aroit, sehr unwillkommen sein dürfte.

Andurion ging wieder aus der Bibliothek und ging die Wendeltreppe weiter hinunter um seinen Gefolgsleuten, seinen Günstlingen und den anderen Wesen die unter seinem Kommando lebten Bescheid zu geben. Denn nach dieser Nacht würde er die Reise anbrechen und sich in das Land seines größten Rivalen wagen, ohne jegliche Gefährten.


~weitere Kapitel folgen~


Copyright by Rabi      :-)
RPG: Mainchar - Wogrin, Zwerg

Rabi

  • Edain Ehrenmember
  • Waldläufer Ithiliens
  • *****
  • Beiträge: 1.428
Re: [Fangeschichte]Der Lichtkönig
« Antwort #2 am: 8. Feb 2010, 20:55 »
Reise in die Finsternis

Nachdem Andurion seinen treuen Untertanen und auch Freunden Bescheid gegeben hatte, dass er am nächsten Tage aufbrechen würde in das Reich der Dunkelheit und des Todes, begab er sich wieder in seinen Turm und darin in seine Gemächer. Wie jeden Abend versperrte er die hübsche goldene Tür hinter sich mehrmals und legte anschließend noch einen, vor der Dunkelheit schützenden, Zauber darüber, auf dass seine Seele niemals verunreinigt werden würde und die bösen Dämonen der Dunkelheit ihn nicht im Schlaf überraschen könnten. Anschließend bewegte er sich zu seinem Schreibtisch, dieser war vollgeräumt mit verschiedensten, geöffneten Büchern in denen zumeist irgendwelche Symbole abgebildet waren die verschiedene Bedeutungen für sein Volk und auch das gesamte Land Kaledonien hatte. Der gesamte Raum wurde nur durch eine einzige, anscheinend unter einem Zauber stehender, Kerze erhellt. Das wärmende, etwas rötliche Licht erfüllte den ganzen Raum mit einer angenehmen Wärme und verschaffte Andurion die nötige Sicht zu seinem schneeweißen, aus Seide bestehendem, Bett. Nun, da er seines Erachtens alles an diesem Tag getan hatte, was getan werden musste, nahm er nur noch seine rote Maske von seinem Gesicht und legte sich mitsamt seiner gesamten Kleidung in das weiche Bett um anschließend in das Reich der Träume zu gelangen.

Doch diese Nacht sollte nicht wie die bisherigen werden. Worte, dunkle Worte, in dieser fremden aber doch irgendwie vertrauten Sprache, prägten sich immer mehr in seinen Kopf ein, er konnte sie in seinen Träumen die gesamte Nacht über wahrnehmen als hätte es ein Dämon geschafft an diesem mächtigen Schutzzauber hindurch zu gelangen und die Gedanken des Lichtkönigs zu beeinflussen. Man konnte deutlich erkennen dass der König keinen guten Schlaf hatte, er wälzte sich in seinem Bett hin und her, gab manchmal ein paar Laute von sich die schon fast nicht mehr von seinem Volk stammen konnten, grauenhafte Geräusche so kreischend und krächzend wie jene, die der Botschafter verwendete.

Plötzlich wurde Andurion aus dem Schlaf gerissen, einer seiner Günstlinge hatte die Unruhe bemerkt und mit Hilfe körperlichen Einsatzes die goldene Tür zu sprengen. „Mein König, geht es euch gut.... Es hörte sich so an als wäre ein Dämon über euch gekommen....“, Andurion hatte die Augen noch immer geschlossen, er bemerkte dass jemand mit ihm redete, jedoch wollte er diese Stimme nicht als Realität wahrnehmen, es konnte doch nicht sein dass einer seiner Günstlinge den größten Fehler begann, den er Andurions Ansicht nach machen konnte. „Günstling des Lichts. Treuer Diener des Lichtkönigs. Du glaubst an unseren Gott Ardion, du glaubst an unsere Gesetze und kennst unsere Rechte und Verpflichtungen. Doch warum... wieso brichst du jenes, auf das du geschworen hast?“, es trat unendliche Stille ein, man konnte nicht mehr den geringsten Laut wahrnehmen, nicht einmal einen Atemzug der beiden konnte man hören in diesem absolutem Schweigen. „Ich wollte euch schützen, Andurion, König.“, obwohl die zittrige Stimme des Günstlings darauf hinwies dass er bereits wusste was ihm bevorstand, dass er wusste den Kodex dieser Bruderschaft des Lichts gebrochen zu haben und somit den Tod verdient hatte um Ardion über sich selbst richten zu lassen, bemerkte der Lichtkönig doch die Wahrheit in seinen Worten. „Ihr seht meinen Mund, ihr seht meine Nase, doch meine Augen bleiben euch verwehrt. Euer Blick ist starr, ihr könnt ihn nicht abwenden, meine Haut ist zu rein, mein Gesicht zu schön. Versucht nicht euch zu wehren. Denn nicht ich bin derjenige der über euch richtet, sondern nur unser Gott, der Herrscher des Lichts und der einzige wahre Glauben auf diesem Lande, er alleine hat die Macht über eure Seele und euer Schicksal zu entscheiden.“, er öffnete nun die Augen, wie gelähmt blieb der Günstling in der weißen Robe vor ihm stehen und konnte sich nicht mehr bewegen. Langsam färbte sich das Blut in seinen Adern in eine schwarze Flüssigkeit, es glich fast einem Netz welches über seinen gesamten Körper gelegt wurde, jedoch war es seine Seele die zerberstet war und die Boshaftigkeit in dessen Seele freiließ. „Ein Günstling des Lichts warst du wohl kaum, die Dunkelheit hat dich verpestet, dir jeglichen Glauben an unser Volk geraubt, wie konnte ich nur so geblendet sein um nicht zu erkennen, einen Verräter unter uns zu haben.“, Andurion erhob sich von seinem Bett, denn es war bereits hell geworden und die Sonne tauchte das gesamte Land wieder in eine angenehme Wärme. Der leblose Körper des ehemaligen Günstlings knickte zusammen und zerbrach vor dem schneeweißen Bett in schwarzen Sand. „Mein Blick belohnt die reinen Seelen und bestraft die Unreinen.“, mit diesen Worten packte er abermals seine rote Maske und setzte sie sich auf, anschließend ging er zu seinem Fenster und blickte weit in die Ferne wo er das dunkle Land erkennen konnte.
Mit den Armen hinter dem Rücken verschränkt blickte er hinaus, er spürte die Wärme der morgendlichen Sonne auf seinem Gesicht, deshalb musste er die Augen schließen. Diese angenehme Wärme musste so viel Haut seines Körpers wie es möglich war berühren. Es kam ihm an diesem Tage fast so vor als würde das Licht ihm mehr Kraft verleihen als sonst, als ob sein Gott ihm helfen wollte für die bevorstehende Reise. Nachdem die Dunkelheit den König des Lichts wieder geschwächt hatte und seine Sinne erschlaffen ließ, tat es ihm außerordentlich gut diese neue Stärke zu erfassen, denn nun hätte er wieder die nötige Aufmerksamkeit die er wahrscheinlich über mehrere Tage beibehalten musste um nicht in der Dunkelheit unterzugehen.

„Mein Herr, was ist hier geschehen? Eure Reise, sie wird bald beginnen.“, sprach ein Günstling der seinem Blick nicht trauen konnte und im Türrahmen stand. Andurion drehte sich langsam zu ihm um und lächelte ihm freundlich entgegen. Er ersparte sich sämtliche Worte, sein leichtes Nicken und sein zufriedener Gesichtsausdruck mussten dem Günstling genug an Antworten liefern und so verschwand der in einer roten Robe gekleidete Günstling wieder aus dem Raum und ließ seinen König noch einige Zeit alleine. Dieser Tag war zu schön, die ersten Vögel konnte man zwitschern hören, das Gras hatte ein dermaßen sattes Grün wie seit Ewigkeiten nicht mehr und der Himmel war wunderschön blau dass die Sonne ihr gesamte Stärke auf das Land auswirken konnte, es tat ihm schon fast Leid genau an solch einem Tag in dieses dunkle Land aufbrechen zu müssen und seinen Orden nach dieser Jahrzehnten langen Ruhe auf sich alleine gestellt lassen musste.

Nachdem er seine letzten Gedankengänge verarbeitet hatte machte er sich schließlich auf. Andurion bewegte sich nun in Richtung der Wendeltreppe und schritt langsam hinunter, jeden Schritt mit dem er sich weiter nach unten bewegte schmerzte ihn. Irgendetwas war an diesem Tag grauenhaft, sein Gefühl in dieses Land zu gehen alleine war es nicht, irgendetwas sagte ihm dass es einen Konflikt zwischen dem Volk des Lichts und dem Volk des Schattens geben würde. Schließlich am Ende der Treppe angekommen öffnete er die Pforten vor sich und schritt langsam wieder an den luxuriösen, riesigen Häusern vorüber bis er abermals bei den kleinen, schäbigeren angekommen war und die uralte Mechanik dieses Tores wieder einmal gestartet werden musste. Als die Tore letztendlich geöffnet waren und der Lichtkönig sich nach draußen begab, drehte er sich noch ein letztes Mal zu seiner Festung um, die Bürger, seine Günstlinge und auch seine Untertanen blickten ihm traurig hinterher, obwohl seine Ausbildung streng und hart war, wurde er doch sehr gemocht.

Mit einer abermals harmonischen Handbewegung, die in der Menge vor ihm ein leichtes Raunen auslöste, segnete er die Festung noch einmal ab und wollte sie somit vor Angriffen verborgener Feinde schützen, denn während seiner Abwesenheit könnte es eventuell zu Angriffe verschiedenster Völker oder Kreaturen kommen und er würde dann rein gar nichts dagegen unternehmen können.



Das Land der Dunkelheit

Nach dieser beinahe traurigen Verabschiedung, machte sich Andurion auf in das Reich seines größten Widersachers, dem Herrscher des dunklen Landes. Erst nach ein paar Tagen des Fußmarschs verspürte er wie seine Fußsohlen leicht zu brennen begannen, der Boden war nur mehr kahl und nicht mehr mit diesem weichen, grünen Gras übersäht. Langsam wechselte auch der einfach nur kahle Boden in eine sehr bucklige, steinige Art von Belag, an manchen Stellen waren riesige Krater, an anderen wieder waren riesige Anhöhen, doch eines hatte der gesamte Boden, die gesamte Landschaft gemein – sie war eintönig und dunkel, es strahlte die pure Bosheit die in diesem Land herrschte aus.
Desto tiefer er in den Kern dieses Landes eindrang, desto schwächer wurde er, zwar hatte er noch immer dutzende von Amuletten sowie Ringen umgehängt und angesteckt, trotzdem versuchte dieses Land ihn in die Knie zu zwingen. Es gab jedoch etwas, das den Lichtkönig doch sehr verwunderte – warum attackierten ihn keine Wesen in diesem Land, warum war es so friedlich hier – eventuell wollte der Herrscher dieses Landes dass Andurion zu ihm gelangt, vielleicht wollte er unbedingt mit ihm sprechen? Wieder einmal schossen ihm dutzende von Fragen im Kopf herum obwohl er wahrscheinlich die Antwort darauf schon kannte, jedoch war seine Unsicherheit so stark wie schon lange nicht mehr. Schließlich war er so in seine Gedanken und Fragen vertieft dass er überhaupt nicht bemerkte dass bereits die Nacht angebrochen war, obwohl die Dunkelheit dabei nicht viel aussagen konnte. Er entschied sich schlafen zu gehen, zwar kreuchten ständig irgendwo Kreaturen umher, doch er kannte keine Angst und schlief friedlich ein. Nach weiteren drei Tagen mit schnellem Schritt und einem weiten Marsch war er endlich angekommen. Er konnte eine Festung die sich großflächig über dieses gesamte Land verbreitete erkennen, sie glich fast einem Friedhof. Alle paar Meter stand ein Grabstein, überall waren Zäune aus Metall, jedoch befanden sich auch riesige Mauern um den wahren Kern, wo sich der Herr über dieses Land befand. Langsam aber mit sicheren Schritten ging er auf das riesige, pechschwarze Tor mit verdreckten silbernen Henkeln zu und klopfte mit ein paar starken Hieben an den hölzernen Torflügel. Er vernahm kurz darauf leichtes Wimmern als auch Schreie von gefolterten Leuten, die anscheinend tief unter der Erde in einer Art Kammer gefangen gehalten wurden.

Plötzlich öffnete sich nur ein paar Zentimeter neben der Stelle wo Andurion gerade zuvor dagegen geklopft hatte ein Spalt und ein ziemlich großes, eklig gelblich schimmerndes Auge blickte heraus und musterte den König des Lichts genau. Hastig stieß diese erbärmliche Kreatur ein paar Worte heraus, es war deutlich zu vernehmen dass sie bereits etwas wisperte, ob diese Art von Wispern jedoch angeboren war wagte Andurion zu bezweifeln: „Wer... Wer seid ihr?“, der Aroit ging ein paar Schritte nach vorne und blickte tief in das gelbe Auge um schließlich eine Antwort zu geben: „Ich bin Andurion, aus dem Land des Lichts, ich komme um den Herrn des Schattenlandes zu sprechen.“, die Worte erfüllten dieses Ungetüm hinter dem Tor anscheinend mit Angst, sein beinahe riesiges Auge fing plötzlich an wie wild hin und her zu zucken und verschwand schließlich wieder indem der Holzspalt der gerade zuvor geöffnet wurde, wieder geschlossen wurde.
Leise brabbelte Andurion vor sich hin: „Das war es dann wohl, ich werde niemals die Antworten bekommen die ich so begehre.“, er hatte bereits umgedreht und zum ersten Schritt Richtung Heimat angelegt als sich hinter ihm auf einmal etwas regte. Mit einem Knarren, bei weitem nicht mit den Knarren der riesigen Tore seiner Heimatstadt vergleichbar, öffnete sich das schäbige Tor welches beinahe so wirkte als würde es jeden Moment zusammenbrechen. Zufrieden drehte sich der Aroit wieder um und schritt langsam durch das Tor hindurch in den Kern des dunklen Landes.

Egal wo er hinblickte, egal wie sehr er versuchte seinen Blick von scheußlichen Kreaturen, dreckigen und blutigen Landschaften und ebenso armseligen Hütten abzuwenden, überall wo sein Blick versuchte etwas grauenhaftem auszuweichen, erhaschte er etwas neues noch grausameres. Auf der rechten Seite befanden sich sämtliche Kreaturen, sie bestanden fast nur noch aus Knochen und vereinzelt hingen an diesen noch die Haut oder sogar noch Fleischstücke sowie Teile von ehemals vorhandenen Organen herunter. Der grässlichste Anblick für Andurion persönlich waren wahrscheinlich die gerade erst Wiederauferstandenen, diese noch fast das komplette Aussehen eines normalen Lebewesens hatten, jedoch fehlten ihnen eventuell Augen oder die Haut, sie war an manchen Stellen so gut wie komplett abgelöst und das blutige Fleisch kam zum Vorschein. Am Kopf zappelten etliche Insekten herum oder bohrten sich sogar durch das leicht verfaulte Fleisch in seine Organe. Auf der anderen Seite wiederum befanden sich eher mysteriöse Wesen, schwarze Gestalten, meist in Kutten aber auch in engen Anzügen und blasser Haut, zwar besaßen sie auch eine eher knöchrige Körperformen jedoch grauste es Andurion vor diesen Gestalten nicht so sehr, wie vor jenen zu seiner Rechten.

Er erfreute sich schon beinahe daran endlich beim nächsten Tor angekommen zu sein um endlich in das Hauptgebäude eintreten zu können. Auf der ebenfalls modrigen hölzernen Tür befanden sich etliche Runen, dieses Mal jedoch waren ihm einige sichtlich unbekannt, deshalb versuchte er sie sich so gut wie möglich in sein Gedächtnis einzuprägen, eines Tages würde er sie noch brauchen können sagte eine innere Stimme zu ihm. Obwohl es ihm um seine Reinheit Leid tat, die er über mehrere  Jahre beibehalten konnte, musste er den dreckigen, von Insekten befallenen und von Blut verklebten Torhenkel angreifen und das Tor langsam öffnen.

Er öffnete das Tor und erkannte einen, eigentlich nur sehr kleinen, blutigen Raum, an den Wenden kam eine Art giftgrüner Rauch herabgeschwommen und bedeckte auch ein paar Zentimeter hoch den Boden. Die Tür schloss sich hinter dem Lichtkönig wieder mit einem lauten Knall und ließ ihn alleine in diesem düsteren Raum. Nun schritt er weiter und erkannte schließlich dass der Rauch an einer Treppe weiter nach unten sackte und bewegte sich langsam in Richtung dieser vermutlich steinernen Treppen, diese mit Insekten und Blut, aber auch anderen Flüssigkeiten und wahrscheinlich auch Abfällen übersäht war, denn bei jedem Schritt verspürte Andurion entweder ein unangenehmes Knacken unter seinen Füßen oder etwas feuchtes, beinahe triefnasses. Langsam ging er die Treppen hinunter, immer und immer wieder folgte eine weitere Treppe. Desto tiefer er in die Gruft hinunterstieg, desto mehr modriger Gestank drang in seine Nase und verzog sein Gesicht manchmal sehr. Nach einiger Zeit hatte er endlich die Treppe verlassen und landete auf einem langen Gang, dieser führte zu einem weiteren, großen Tor mit verschiedenen rituellen Symbolen und beinahe riesigen Henkeln. Auf der linken und rechten Seite befanden sich auch mehrere kleinere Einbuchtungen mit Türen, Andurion wollte sich nicht vorstellen was hinter diesen Türen alles geschah denn teilweise konnte er Schreie und Gewinsel hören. Schließlich war er über den langen Steg und über diesen giftgrünen Rauch der sich unter ihm befand gelangt und öffnete das Tor langsam.
Noch bevor der Flügel ganz geöffnet war konnte Andurion den dunklen Herrscher auf seinem steinernen, ebenfalls mit Blut verschmierten Thron sitzen sehen, mit einer Eleganz, wie sie für Wesen seiner Art eher untypisch war.  Der König des Lichts, so hell er auch leuchtete, durch seine Reinheit und seinen Glauben,  erlosch beinahe durch die niederdrückende Dunkelheit und die Bosheit die in diesem Raum und überall in diesem Land herrschte. Nun stand er endlich seinem Ziel gegenüber, nun würde er vielleicht endlich seine dutzenden von Fragen beantwortet bekommen.



~weitere Kapitel folgen~

Copyright by Rabi      :-)
« Letzte Änderung: 9. Feb 2010, 18:43 von Rabi »
RPG: Mainchar - Wogrin, Zwerg